Kritik

Blind in die virtuelle Welt?
Jetzt noch mit Ergänzungen.

X DAYS: Eine NZZ-Verlagsbeilage zum Thema Digitales Leben – wonach wir doch alle streben? Oder doch nicht? Hier die Headlines der Artikel als zukunfts-euphorische Versuchsanordnung, kritisch und ungläubig kommentiert.

«Wer die Daten besitzt, besitzt die Zukunft». Mag sein. Nur eben welche Daten? Die Ess- und Party-Gewohnheiten, die Internetbesuchszeiten und die Schuhgrösse von Jennifer Zhu Scott, welche solch frohe Kaffeesatz-Lesebotschaft verkaufsfreudig verkündet.

Und das als «Orientierung im neuen Normal», das offenbar vor allem aus «Mit Spiel und Spass zum Erfolg» zu bestehen scheint, folglich nichts Neueres bietet, als die handelsübliche Konsum-Strohdrescherei und sicher kein dringlich notwendiges Lebenselixir offeriert, welches der Bund auch noch fördern soll. 

Denn klar ist, «Der Bund zahlt mehr. Befiehlt er auch?» Beides sei ihm nicht empfohlen, und schon gar nicht in der «Gefahrenzone Internet» oder als Beitrag zur «Transformation im Tourismus», wo Ballermann und Alpträume unter Palmen als tristes Lebensmotiv zu dominieren scheinen und zugleich als Basis allen Elends herhalten müssen.

Wo aber auch dies bekannt ist: «In Afrika wird Scheitern weniger toleriert», denn es sei die «Cyberkriminalität auf dem Vormarsch», ja sicher, schon lange und ohne zu zögern auch am Äquator. 

Und die Frage, ob «Digitalisierung mindful - oder mindless?» ist, stellt man sich an den Wendekreisen des Krebses eher auch nicht; oder die neckische Variante: «Schadet Digitalisierung unserer Gesundheit?»

Denn sie tut es, zumindest der geistigen und analogen Stabilität unseres Gemütes, was diese Artikelfolge und ihre Proselyten mit Hochglanz belegen. Aber bitte sehr, wer sich in der digitalen Kunstwelt der Surrogate verlieren will, bitte, nur zu! Ich ziehe die reale Wirklichkeit vor. Dann doch lieber Gauloises bleues, statt eines Elektro-Paffgerätes.


Kommentare (1)

Beat Schirmer am 21.08.2020 17:37

Heisse Luft wird vielerorts produziert, zum Beispiel auch von der UBS in ihrem vieldeutigen UBS Y Think Tank, wie kürzlich im Mitarbeitermagazin publiziert. Der bedeutungsschwangere Titel: Zunkunftsarchäologie. Die Teamleiterin im Interview: "Als Zunkunftsarchäologen versetzen wir uns in Zukunftsszenarien (schön). Wir enthüllen, was das Neuland der Zukunft für uns bereit hält (enthüllen = immer spannend). Da ist viel Recherchieren, Aufbereiten, Interpretieren und Reflektieren notwendig (Riecht nach viel Arbeit.). Alles, was wir dabei finden, diskutieren wir anschliessend in unserem Team (richtig so)." Die Klammerbemerkungen stammen von mir. Weiterer Kommentar ist Zeitverschwendung.

«Okay. Ich will Men-schen töten!» Eine Ergänzung

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Zum Thema «Blind in die virtuelle Welt?» NZZ vom 28. August 2020, Beitrag von Thomas Ribi über Künstliche Intelligenz und Robotik.

Oder in Kurzform: KI = KO

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Totschweigen oder Blamage?

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Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) ist dafür heftig kritisiert worden, dass er den nachweis-bar rechtsradikalen AfD-Landes-politker Björn Höcke eine halbe Stunde lang interviewt und ihm so eine Plattform geboten habe. So hiess es zumindest vielfach in den sozialen Netzwerken. Und das hätte nicht geschehen dürfen. Falsch: Genau das war richtig, denn auf solchen Plattformen kann man live erfahren, wie eine Type wie Höcke sich selber platt macht. Daher erklärt sich auch der Begriff Plattform.

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