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Warum ich nie in die «Arena» gucke.
Ja, ja, schon gut: Dialog muss sein. Und Dialektik erst recht. Aber Hysterie und Aggression? Gehören die wirklich dazu?
Auch die schrillen Töne des Fundamentalen und Programmatischen? Sehr beliebt übrigens bei Frauen, die auch in der vierzehnten Corona-Sendung das Menü teilweise in etwas erhöhter Tonlage mitbestimmten. Wann lernen die endlich, dass sie mit Vorteile eine Quarte tiefer sprechen sollten.
Oder dann das fade Argumentarium der «Sowohl-als-auch-Beschwörer», die uns ratlos sitzen lassen, weil man nicht weiss, wofür die Person steht.
Und dann dieses Genörgel um Miniatur-Probleme. Oder diese ewigen Konjunktive: «Man sollte, man müsste, besser man hätte - Fahrradkette», sagt man in Deutschland.
Gerafft gefragt, wie offenbart sich ARENA nicht gerade selten? Statt Sachbeiträge Lacheinträge, statt Analyse Paralyse, statt mit Einfällen mit Beinstellen, statt Methodik Rhetorik, statt Erkenntnisse Bekenntnisse, statt Einlenken nur Bedenken, statt Kompetenz Inkontinenz und im schlimmsten Fall statt Zuhören nur noch Stören.
Oder dann Zuspitzungen, wie man sie in Medienseminaren lernen kann: Die Bundes-rats-Massnahmen nach Notrecht kämen einer «de facto Diktatur» gleich. Ist weissglühender Unsinn; die wissen das, können sich aber nicht beherrschen. Deutet etwas Zwangsneurotisches an, zweifellos.
Umkehrung: Hätte aber die Landesbehörde im März schwach oder nicht reagiert, würde man vermutlich mit einem «zahnlosen Papiertiger» aufwarten, was schon als Metapher nicht mehr durchginge.
Nein. Die «Arena» muss man sich nicht antun. Sie trägt zwar bisweilen einfach gefaltet zur Meinungsvielfalt bei, das schon, aber auch zu Verwirrung, Hysterie, Manipulation und am Schluss zu befremdender Ratlosigkeit.
Ich kann's auch einfacher sagen: Das Sendegefäss ist mir zu hohl, und die Sendung folglich einfach zu doof.
Zur Illustration von Herrn B. Kleins Kommentar
In der qualmenden Arena des «Internationalen Frühschoppens». Bernhard Klein:
«Viel Rauch, aber viel mehr Argumente und Abwägung und schlaue Moderation.» Vor allem aber Besonnenheit und gelassene Eloquenz, die Mangelware in heutigen TV-Zänkereien.
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Kommentare (2)
Arena? Vermutlich nicht die schlimmste Quasselsendung im TV. Dennoch eine Abfolge von Monologen, jeder hat Recht, keiner geht auf Argumente ein, am Schluss ist man auch nicht schlauer als vorher. Der "Internationale Frühschop-pen", bis 1987 mit Werner Höfer, hat mich beeindruckt. Viel Rauch, aber viel mehr Argumente und Abwägung und schlaue Moderation. Heute ist der sichtbare Rauch verschwunden aus den TV-Studios. Schall und der unsichtbare sind geblieben. Unumstössliche eigene Meinungen sind schon lange zementiert und auch schon lange getrocknet. Dialog? Parallelmonologe! Aber alles nur vermutlich, denn mehr als fünf Minuten hab ich's bisher bei solchen Quasselsendungen nicht ausgehalten. Hab ich Wichtiges verpasst? Vermutlich.
Typisch elitäre Haltung eines arroganten, sich intellektuell gebenden Mannes; und auch ganz schön frauenfeindlich. Es wird höchste Zeit, das "hohle Sendegefäss" mit Frauen aufzufüllen.