Kritik

«Höcke schiesst Böcke.»

Und zwar einen nach dem anderen, wie etwa diesen hier, der schon sehr nahe an das Wolfsgeheul von Goebbels reicht.

Bereits der «Grösste Feldherr aller Zeiten» (GRÖFAZ) hat sich gerne «Wolf» nennen lassen. Dies als bewusste Assoziation mit einem Raubtier, das angeblich lüge, gierig, rücksichtslos und böse sei. Zoologisch ist das natürlich Unsinn.

Auch musste Meister Isegrim als Deckname beim heimlichen Erwerb des Obersalzberges herhalten. Und Winifred Wagners Kinder nannten Adolf «Onkel Wolf». Und Wolfsburg und Wolfsschanze? Nur Zufall?

Und jetzt erleben wir den allegorischen Björn (Bernd?) Höcke, der diesem Symbolismus der Simpel genauso frönt, wie der «Förrer» und sein Chefschreihals Goebbels es taten.

Ob sich Ausschnitte einer Rede von Kurt Schumacher (SPD) im Deutschen Reichstag vom 23. Februar 1932 auf Höcke und seine bräunlich gefleckte AfD (Armleuchter für Deutschland?) verwenden lassen, muss dem kritischen Urteil der Leser überlassen bleiben. Hier bitte:

«Wir wenden uns dagegen, auf diesem Niveau moralischer und intellektueller Verlumpung und Verlausung zu kämpfen. (...)

Das deutsche Volk wird Jahrzehnte brauchen, um wieder moralisch und intellektuell von den Wunden zu gesunden, die ihm diese Art Agitation geschlagen hat. (...)

Den Herren fehlen die politischen Kenntnisse, denn die meisten von ihnen beschäftigen sich erst zwei oder drei Jahre mit Politik, so dass ihnen das alles fern liegen muss. (...)

Die ganze nationalsozialistische Agitation ist ein dauernder Appell an den inneren Schweinehund im Menschen. (...)

Wenn wir irgend etwas beim Nationalsozialismus anerkennen, dann ist es die Tatsache, daß ihm zum erstenmal in der deutschen Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen ist. (...)

Herr Dr. Goebbels hat sich hier als ein großer Leitartikel gebärdet, und er ist doch nur ein missratenes kleines Feuilleton. (...)

Abschliessnd sage ich den Herren Nationalsozialisten: Sie können tun und lassen was sie wollen; an den Grad unserer Verachtung werden sie niemals heranreichen.»

Kommentare (1)

Beat Schirmer am 04.11.2019 10:22

Hat sich in diesem Abschnitt ein Orthografiefehler eingeschlichen?
"Und jetzt erleben wir den allegorischen Björn (Bernd?) Höcke, der diesem Symbolismus der Simpel genauso fröhnt, wie der «Förrer» und sein Chefschreihals Goebbels es taten."

In der Tat Beat, das ist so: Von Fron bzw. von mhd. vrOnen ev. vrönen, ahd. fronen leitet sich frönen ab. Also ohne H. Ist ein gängiger Fehler. Danke. V.

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