Querbeet

General-Anzeiger Brugg und Rundschau:
«Querbeet» vom 29. Juni 2023
«Das mit den Fremdwörtern ... »

Also das mit den sogenannten Fremdwörtern krieg ich sicher einmal im Monat um die Ohren geschlagen. Es ist Zeit geworden, das öffentlich geklärt zu wissen.

Das höre ich immer wieder: «Du verwendest zu viele Fremdwörter. Manche verstehe ich schlicht nicht. Und im Duden nachsehen, dafür fehlt mir die Zeit.» Nun gut, man könnte ja googeln oder fragen, ob man dafür zu gleichgültig, zu träge sei? Man nimmt den Lift, die Rolltreppe; wählt die Seilbahn, statt den Fussmarsch. Und die Wörterbücher langweilen sich und verstauben im Regal.


Nun ist es ja nicht so, dass ich unter diesem gestrengen Urteil der Leser und auch der Leserinnen sehr leide. Ganz und gar nicht. Ich liebe Fremdwörter immer dann, wenn sie besser sind als die sogenannten deutschen. Ich könnte jetzt Beispiele anfügen. Aber dann kämen wieder Fremdwörter zum Vorschein. Und das will ich ja gerade vermeiden.

Denn für einmal will ich versuchen, ohne diese bösen, bösen Fremdwörter durchzukommen. Selbst Lehnwörter wie Fenster (von lat. fenestra) werde ich zu vermeiden trachten und schon gar nicht nach Zurzach (Tenedo) fahren, um da im Warmbad (Thermalbad) von meiner Fremdwörtersucht mittels Heilverfahren (Therapie) befreit zu werden.

Gehört habe ich auch schon den Satz, dass unmässige Fremdwörter-Anwendungen nur vortäuschen sollen, dass man gebildet sei. Auch mit diesem Vorbehalt kann ich leben. Und auch damit, dass sogenannte Ungebildete sich auf diesen bedauerns-werten Zustand noch etwas einbilden; auch damit umgehen zu können, sollte man gelernt haben.

Die Lateiner haben dafür ein wunderbares Wort, das ich aber getreu des Vorsatzes jetzt nicht verwenden darf. Es hat, um das anzudeuten, etwas mit dem gesellschaftlichen Umfeld, mit Brennpunkten und der Schulstundendauer, aber auch mit Lernbereitschaft zu tun.

Aber eben: Wie furchtbar muss es doch sein, wieder mal was genau zu lesen. Und man stelle sich vor, das mit Hilfe von Büchern, nicht auf dem Betäubungs-Nanosekunden-TikTok. Wobei beim Buch dann der Verdacht aufkeimen könnte, es gälte immer noch, was Chr. G. Lichtenberg sich gefragt hat, nämlich: «Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstossen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?»

Den elektronischen Originalartikel des «Querbeet» finden Sie übrigens auch, wenn Sie hier draufklicken


Mein nächstes «Querbeet» erscheint am 31. August 2023 im GA und in der Rundschau. Titel: «Sie oder Du?» ... zur Unsitte verfrühter Duzerei.


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Zu Gast auf dieser Seite: Max Dohner

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Ganz sicher sind es nicht Terror und Kravall, die hier zu Gast sind. Vielmehr ist es der Autor Max Dohner, der kein Blatt vor den Mund hält, wenn es gilt, den Pöbel anzuklagen, welcher bei widermenschlichen Saubanner-zügen sogar Rettungskräfte und Feuerwehrmänner angreift, demnach vor Gewalt nicht zurückschreckt gegen Leute, die zu Hilfe eilen! Hier sein Beitrag im «Querbeet» von GA und Rundschau.

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