Querbeet

Zitat Nr. 17
Zivilisation und Kultur

Das Zitat findet man in Aldous Huxleys Roman «Geblendet in Gaza (Eyeless in Gaza)» aus dem Jahre 1936.

Das Zitat
«Zivilisation bedeut Nahrung und Literatur für alle. Beefsteaks und Romanzeitungen für alle. Erstklassige Proteine für den Körper, viertklassige Liebesgeschichten für den Geist. Und dies in einer sicheren, verstädterten Welt, wo es keine Gefahren, keine körperlichen Anstrengungen gibt.»

Der Kommentar
Das kann er doch wohl nicht ernst gemeint haben. Das reicht doch allenfalls für ein behäbiges Pfahlbürgerdasein. Und das auch nicht bei allen. Viele wäre froh, sie hätten wenigstens das.

Bei Huxley muss man genauer als leichthin üblich hinter und unter die Sätze sehen. Er schreibt nämlich ironisch doppelbödig, um nicht zu sagen zynisch doppelzüngig. So reden und posieren seine Romanfiguren an der Oberfläche, als wären sie die Triangulationspunkte des Seins, während der Leser aus Handlung und Dialog spürt, wie die lieben Leut' sich und den Partygästen mit wohlgeformten Sätzen die Hucke vollschwindeln.

So ist das auch in diesem Zitat. Was er da aufzählt ist zwar nicht falsch, aber bewusst ungenügend gehalten. Es entspricht in etwa dem, was die Majorität sich wünscht und zugleich mit Kultur verwechselt.

Denn Kultur ist ja wohl doch etwas mehr als Zivilisation. Und da meine ich jetzt nicht nur die Ess-, Trink-, Party- oder die Agrikultur. Sondern das, was jene Erfahrungen und Erlebnisse transponiert, welche den Alltag überstrahlen und zugleich auch hinterfragen sollten. Es muss ja nicht gleich Regisseurtheater sein oder das Gestampfe und Geröhre von Amateurgitarristen und heulenden Hexen.


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Unbekannt

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G. Ch. Lichtenberg

Weil Gott nicht alles allein machen wollte, schuf er die Mütter.
Unsur al-Maali Kai-Kawus ibn Iskandar ibn Qabus (Wer ist das denn?)

Jeder Krieg hat viele Väter, aber keine Mütter.
Sigbert Latzel


Die Goldjungen der Mütter sind oft schon als Talmiware gestorben.
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Die Zukunft der Nation liegt in den Händen der Mütter.
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Graffito

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