Querbeet
Zitat Nr. 15
Kaffeepause in der Kirche? Geht das?
Darf man in einer leeren Kirche essen und/oder einen Pausenkaffee trinken? Wohl eher nicht. Passt nicht unbedingt in unseren Kulturkreis. Dennoch ist es vorgekommen.
Das Zitat einer Frau mit Migrationshintergrund:
«Es war ein Fehler, in der Kirche meinen Kaffee zu trinken und dafür die Maske abzunehmen – auch wenn ich diskret war. Und als ich aufgefordert wurde, zu gehen, hätte ich mich entfernen sollen.»
Der Kommentar:
In unserem Lebenskreis käme wohl niemand auf die Idee, seinen Znüni oder Zvieri in einer Kirche zu verspeisen. Und wenn doch, dann bekäme er von uns ziemlich sicher Schelte, auch wenn wir uns nicht zu den Frommen zählen.
Die hat auch Katarina, eine Angestellte eines Sichheitsdienstes, subito bezogen, als sie von der Sigristin, vermutlich etwas harsch, auf ihre Sünde wider die guten Sitten aufmerksam gemacht worden war. Ich denke zurecht.
Schliesslich hat Jesus die Hungrigen unter freiem Himmel im Gras und nicht im Tempel Platz nehmen lassen und sie mit mysteriös vermehrtem Fisch und Brot gespeist (Joh 6,10–14).
Nun könnte man allerdings argumentieren, das Haus des Herrn sei für alle da, auch für die Hungrigen und Durstigen. Kaffee hin oder her. Aber bitte, dann wäre es auch angemessen, den Big Mac, den Hot Dog in der Kirche zu essen? Auch ein Rehrücken mit Kastanien und Rotkraut wäre nicht übel.
Ja warum denn nicht? Und zum Beefburger unbedingt die Pommes, den Senf und die tropfende Majo nicht vergessen. Und die Kappe auf dem Kopf behalten! Macht sich gut in einer Kirche. Die Sigristin sieht das gerne und noch lieber putzt sie Fettflecken.
Jetzt mal ernsthaft fadengerade: Es gibt ein paar Dinge, die macht man einfach nicht. Was hat diese Katarina geritten, ausgerechnet in einer Kirche ihren Kaffee zu schlürfen? Vom Heiligen Geist hat sie das jedenfalls nicht. Sind es Ahnungs- und Respektlosigkeit, Integrationslücken oder doch nur das, was die Engländer gutmütig als «abandoned by all good spirits» bezeichnen?
Hans Küng – Warum die katholische Kirche nicht zu „retten“ ist
Zum Tode von Hans Küng: Ein Nekrolog von Pirmin Meier.
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Kommentare (1)
Einfach unmöglich. Nächstens macht jemand da drin noch einen Grillstand auf. Na gut, dann wäre die Kirche wahrscheinlich etwas besser besucht.