Querbeet

Zitat Nr. 14
Dieses Mal eine Frage zu Ostern

In einem Interview mit dem an Covid-19 äusserst schwer erkrankten und in einem siebenwöchigen Koma überlebenden Autor Jonas Lüscher stellte die AZ ihm die klassische Osterfrage.

Frage:
«Erst durch seine Auferstehung wurde Jesus zu Christus. Wird die Gesellschaft auch eine Metamorphose erleben und in einer neuen Form wiedererwachen?»


Meine Antwort:
Nein, wird sie nicht. Schon ein kurzer historischer Rückblick genügt, um erkennen zu müssen, dass wir zwar Krisen mehr oder weniger talentiert bewältigen können, dass wir aber immer wieder in den Strudel von Gewalt, Krieg, Seuchen und Elend gerissen werden sein. Das gehört offenbar zur condition humaine

Zu diesem fröhlichen Anlass zu Pessimismus und Skepsis tragen auch ausrastende Randgruppen und generell Denkunfähige stets aufs Neue bei: Die Lernfähigkeit vieler Zeitgenossen und Zeitgenossinnen scheint in einer Teetasse Platz zu haben. Sie reicht bisweilen nicht einmal aus, sich eine Maske zu montieren oder eine Maske von einem Gesicht oder ein Bakterium von einem Virus unterscheiden zu können.

Und spätestens mit den Argumenten der Impfgegner wird uns klar, dass Teile der Menschheit irgendwo zwischen Mittelalter und Irrwitz, zwischen Stammhirn und Rückenmark stecken geblieben sind.

Dazu ein paar Exempel. Die sagen, Impfen bewirke dank giftigem Aluminium, schädlichem Formaldehyd, Phenol und Quecksilber Autismus, Diabetes, Epilepsie und Homosexualität. Fehlt nur noch der Heuschnupfen und die Krätze. Und Globoli und Kamillentee täten's auch. Impfen führe überdies zu Schwachsinn und Legasthenie.

Bevor ich jetzt noch über die Erde als Scheibe und von Geozentrismus zu faseln beginne, befolge ich, allerdings ohne den Anspruch auf Weisheit zu stellen, den Rat von Oliver Goldsmith (1728 - 1774): «Schweigen ist die Muttersprache der Weisen.»


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