Querbeet
Zitat Nr. 13
Verdienen sie, was sie verdienen?
Das gab es auch einmal: Eine Tausendernote mit dem krassen Hinweis auf das MEMENTO MORI, einem Wink mit der «Vanitas vanitatum et omnia vanitas-Sense» für unsere Grossverdiener.
Man muss nicht unbedingt JUSOKRAT, oder noch penibler, Funktionär der POCH oder der RML gewesen sein, wenn man die hypertrophen Saläre auf den Vorhang-Etagen kritisch beäugen will. Selbst Liberalkonservative erkennen, dass die Proportionen der Vergütungen mit den Leistungsrealitäten längst nicht mehr übereinstimmen. Dazu jetzt:
Das akute Zitat:
«Diese Löhne stehen schon lange in keinem Verhältnis zur Leistung. Kein Chef leistet 100 Mal mehr als ein normaler Mitarbeiter. Dies bestätigt nur, wie abgehoben die Managerklasse ist.» (Arno Kerst, Vizepräsident im Dachverband Travailsuisse.)
Der Kommentar:
«Abgehoben?» Das ohnehin. Aber sind sie auch der Kritik enthoben? Oder ist das bloss nur Neid der Erfolglosen?
Und überhaupt. Was soll das Geklöne? Jeder tüchtige Kerl kann den Monetenparnass erklimmen. Fragt sich allerdings wozu denn? Auch wenn ihre Zwecke manchmal die Mittel heiligen, und nicht wenige im Gerangel auf der Strecke liegen bleiben. Es scheint sich dennoch zu lohnen. Zumindest pekuniär.
Was solls, That's life, honey! Und dafür, dass die Stärksten durchgehalten haben, sollen die doch auch belohnt werden. Oder etwa nicht? Doch, aber gleich so?
Für die Stärksten, die Besten, die Schläusten oder die Rücksichtslosesten winkt also ein üppiges Jahressalär von 8.5 Mio. (Gottstein), 10.2 Mio. (Thiam), 13 Mio. (Ermotti), 9 Mio. (Rosengren, ABB), 11 Mio. (Schwan, Roche) und 12.7 Mio. (Narasimhan, Novartis)?
Aber bitte, wofür denn? Was rechtfertigt die exorbitanten Honorare? Die belastende Verantwortung? Das enorme Arbeitspensum? Die gesundheitlichen Risiken? Das dauergefährdete Prestige der Bank? Oder die Sonderwünsche der Gattin (Porsche) und der Kinder (Ferrari)?
Machen wir uns nichts vor und es kurz: Es ist ein Missstand. Und man muss in der Tat nicht Mitglied der JUSO sein, um das zu erkennen. Aber man muss auch Realist genug sein, um zu begreifen, dass vermutlich dem Ganzen eine historische Kontinuität zugrunde liegt, gegen die man bis jetzt vergeblich gekämpft hat. Sozialismus hin oder her.
Fakt bleibt: Wenige haben fast alles und Viele wenig bis gar nichts. Das nennt sich dann Gerechtigkeit der Stärkeren.
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