Kritik
Kunst giert nach Gunst und evoziert
viel Geschwurbel und Geplätscher.
Soeben in einer Zeitung gefunden: Einen autodeklaratorischen Beitrag zum kontemporären Kunst- und Kritikverständnis. Die wirblige Szene lässt alle grüssen.
Zitat
«Es ist Kunst für Neugierige und Geduldige. 20 Minuten dauert das Video mit dem geheimnisvollen Namen Hilfestellungen an Objekten 5. Vor dem Bildschirm steht ein Bänkli. Zusehen geht also bequem.
Doch zuerst lockt nicht das Bild, sondern der Ton. Rhythmisches Scharren, Luftzug und Wassergeplätscher erfüllen den Raum. Karge, schöne Töne, die neugierig machen, weil wir sie irgendwie kennen, aber nicht identifizieren können.
Urheberin dieser Arbeit ist eine Künstlerin. Sie sehen wir im Film, wie sie in einer verlebten Industriehalle in Flipflops mit Holzsohlen knirschend über den Boden schlurft, mit Gebläsen Kehrichtsäcke sich knisternd aus Tonkrügen aufplustern lässt, schleifend eine Leiter zu einem Podest unter der Decke schleift – und kaum ist sie oben, plätschert Wasser dumpf auf den Boden, fährt eine Rinne aus, auf der kratzend ein schwarzer Kübel herunterrutscht. Besonders poetisch muten die Szenen am vieleckigen Wasserbecken aus Beton an: Die Künstlerin plätschert und tropft (Tropft? Die Ärmste), giesst und verursacht Wellen.
Diese Vielschichtigkeit in der künstlerischen Arbeit hat auch das Aargauer Kuratorium überzeugt. Es würdigt die mediale Verschränkung von Bildhauerei, Klangkunst, Performance und Film mit einem Förderbeitrag, heisst es im Flyer über die zehn Beiträge des Aargauer Fördergremiums.
Medienübergreifend und raumgreifend will die Künstlerin auch weiterhin arbeiten. Die Kunst ist das Ziel, sagt sie.»
Kommentar
Wir dagegen sagen: Ein Kommentar? Nicht dringend notwendig. Vielleicht nur kurz etwas zur Sprache: Schleifend eine Leiter zu einem Podest unter der Decke schleift – und kaum ist sie oben, plätschert Wasser dumpf auf den Boden. Aha: Dumpfes Plätschern.
So, ich denke, das reicht jetzt. Oder Moment: War das alles eventuell ironisch und selbstkritisch angelegt? Und ich hab's wieder mal nicht gemerkt?
Kommentar verfassen
Kommentare (0)