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Wahlen im Aargau. Und jetzt?
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Man kann jetzt Personen und Parteien etwas globaler beurteilen. Und zudem festhalten, dass sich auch dieses Mal im Grunde genommen sehr wenig bewegt hat. Etwas mehr Grünstich und kleine Verluste bei den Wähleranteilen der Volksparteien. Hier nun doch eine etwas andere Optik.

Auch wenn die Grünen personell zugelegt haben und sich ökologisch manchmal gebärden wie allwissende Naturheiler und Homöopathen, sie werden Miltons «Paradise Lost» nie erschaffen. Sie werden in den Umweltdschungel vielleicht etwas Ordnung bringen. Das bleibt dennoch Gartenpflege, viel Rhetorik und Stückwerk. Gegen die generelle Pollution wird erst dann wirklich gekämpft, wenn uns das Wasser bis zum Hals steht und die Luft mit der Schere in Stücke geschnitten werden kann. Und nicht einmal das ist sicher, denn es könnte ja durchaus sein, dass die Mentalität des fatalistigen «Après nous, le dèluge!»  endgültig die apokalyp-tische Bilderwelt der Zukunft dominiert.

Auch die dem Niedergang zustrebende helvetische Variante der Sozialdemokratie wird den dräuenden Untergang mit ihrem ausgeprägten fundamentalistischen Getöse und Gefälle nicht mehr aufhalten können. Die Partei ist mit diesem neuen Präsidium und ihrer buntscheckigen Gefolgschaft in wenigen Jahren am Ende. Da helfen auch das Kaprizieren mit dem Feminismus, ihre Kapitalismus-Exorzismen und ihre Sozialismus-Hymnik, aber auch das Setzen auf das Oekologieprimat und die sicherheitspolitischen Fahrlässigkeiten nicht viel weiter. Und bitte: Warum dann nicht gleich mit den Grünen fusionieren?

Und sonst? Die Partei für Volkstum und Sparkassenpflege frönt neben dem Triezen und Treicheln weiterhin ihren Schlagworten und anderen Injurien, wird aber vermutlich stilistisch moderater werden müssen und auch können, wenn sie künftig noch Erfolg haben will. Sie im Übrigen als «braun» zu bezeichnen, ist ungehörig. Die sind nicht braun, aber hin und wieder etwas monochrom und grau.

Zu unserem aller Seelenheil haben wir in unserem Land sehr wenig Evangelikale, welche letzten Endes wahrscheinlich den augustinischen Gottesstaat propagieren würden, liesse man sie gewähren. Das gilt ausdrücklich nicht für die EVP. Die gibt sich neuerdings gemäss Rolandslied als urdinkelgrün.

Dagegen gar nichts mit dem Staat im Schilde haben die Libertarians, welche wahrscheinlich den Waffenhandel vergolden und das freie Internet versilbern würden, hätten sie keine Gegner. Die vollführen weit tadel- und talentloser Präszisions-landungen auf dem letzten Platz.

Und Grossrat Leuchtenberger-Mozzi? Wer ist das denn? Wurde er wiedergewählt? Leider ja, aber mit viel Proporzglück, was zumindest zwei Frauen im Bezirk Brugg versagt geblieben ist.

Und gerne noch einmal: Warum lassen wir im Vorfeld der Wahlen das Orakeln und die Merseburger Zaubersprüche nicht einfach bleiben? Warum nicht stoisch warten, bis die Realität uns erlöst hat? Aber nein, man musste unbedingt Spalte um Spalte, Bild für Bild, Ton um Ton medial auffüllen, und zwar randvoll mit diesem ephemeren Prognose-Zeug, das in etwa dem Wahrheitsgehalt der Mehrheit von Twitterbeiträgen zu entsprechen droht.

Dann doch lieber die Nebelkerzen der berauschten und präziösen Pythia von Delphi auf ihrem Dreifuss. 

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