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Bulletin Nr. 260 +
Nach den Wahlen: Die grosse Neue Welle?
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Also, was waren die verflossenen Wahlen? Die grosse Neue Welle von Steuerbord? Eine Wende? Oder war's doch nur eine Watsche am linken und ein Murgang am rechten Ufer? Nicht doch. Das war ein kleiner Erdrutsch vielleicht, allerhöchstens. Nennen wir es lieber Miniatur-Macht-Rochaden (MMR).

Diese MMR haben Tradition. Nennen sich Zauberformel, die nicht alle bezaubern. Neben anderen auch die Grünen nicht. Dennoch gehören die MMR seit Jahrzehnten zur DNA der Nation.

Sie halten das System stabil und sorgen dafür, dass wir nicht alle 4 bis 16 Jahre die Regierung  auswechseln müssen, made in Germany und anderswo, sondern dass wir ab und zu höchstens einen Minister oder eine Ministerin zurückschieben.

Da immerhin sind wir besser. Eigentlich generell, was die Demokratie-Expertise anbelangt, wenn auch mit Kanten und Kerben und wenn hin und zuwider einem Ratsmitglied (Mitgliederin?) mit dominanten Eigenschaften, die dann aber zügig von oben und unten auf Konfektionsmasse zurückgeschneidert oder ihre Inhaber mit Wahlverweigerung bestraft werden.

Eine Frage noch: Wem eigentlich haben die Plakate-Tsunamis an den Strassenrändern, das hohle Kernsprüche-Schwemmgut und die ausufernden Listen und Werbekampagen etwas gebracht? Den kandidierenden Personen? Den profilsuchenden Parteien? Oder gar der Nation als Ganzes?

Nein, meine Lieben. Tatsächliche Grossgewinner waren die Druckereien, die Zeitungen und die Werbetexter und natürlich die Politmarketingberater, die an die Kandidaten, ja auch an den Kandidatinnen, sich jahraus-jahrein festkrallen und es auch bleiben wollen bis zu den nächsten Wahlstrategie-Sitzungen in vier Jahren.

Man fasst gerne das Lagebild wie folgt zusammen:

Quantitativer Aufwand und qualitativer Ertrag standen in einem unziemlich krassen Missverhältnis.

Plakate an den Strassenrändern gehören verboten.

Der Aufmarsch der chancenlosen Reservisten war Energie- und Ressourcen-verschleiss.

Die Telefonbücher der Unter- und Nebenlisten waren gut gemeint aber ergebniskarges JEKAMI. Dies nach der Façon von Beuys: Jeder mal kurz ein Politkünstler oder wahlweise ein Clown.

Als Echo ausgerechnet aus Deutschland, das nur im Rahmen ihrer eigenen Kategorien urteilen kann, beglückt uns die Aussage, dass die «rechtspopulistische oder rechtsextreme» SVP analog zur faschistoiden AfD einzuordnen sei.

Das ist natürlich Quatsch. Die SVP, einmal abgesehen von intolerablen, teilpersonalen rassistischen Anwandlungen und von ihrer verqueren Neutralitätspolitik ist allenfalls etwas sehr volkstümlich ... mit T ohne Doppel-M geschrieben.

Und jetzt noch speziell für Sie die schrillsten Ausreisser? Nein, ich lass' es. Angesichts des Ukraine- und Israelkrieges muss man die Proportionen sehen und die Contenance wahren. Die landesinternen Käseprodukte einzelner Kandidaturen wärme ich nicht mehr im helvetischen Caquelon auf. Dann also: «Say cheese and good luck.»


Kommentare (0)

Wir im Aargau wollen es jetzt wissen.

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Ja, was denn jetzt? Ob das Gleichgewicht der Kräfte gewahrt und das Übergewicht der SVP reduziert (abgespeckt?) werden kann. Daher ist die fortgesetzte Ständerats-Nomination von Nationalrätin
Marianne Binder
folgerichtig und notwendig. Nun kann man mit Vorteil die angemessenen Schlüsse ziehen. Und die FDP sollte das «Äuglein-Machen» (Goethe) mit der neutralitäts-politisch antiquierten SVP hübsch bleiben lassen. So attraktiv ist die Volkspartei nun auch wieder nicht.

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