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Bulletin Nr. 258
Roma locuta, causa finita.
Das gilt trotz Synode 2023 nach wie vor für die Römisch-Katholische Kirche. Fragt sich nur noch, wie lange Rom auf diesen starren Kurs beibehalten will? Die sind ja nicht unfehlbar*.
Bereits erfolgt und entschieden (locuta) hingegen ist die Stimmabgabe für die gegenwärtigen National- und Ständeratswahlen. Folglich causa finita. Das hat angenehme Konsequenzen.
Nämlich jene, dass ich nicht mehr die überbordenden Strassenrand-Plakate beachten oder die Inserate wahrnehmen muss, die uns täglich die superben Fähigkeiten der zumeist politisch jungfräulichen Kandidierenden versichern und die verbalen Geschicklichkeiten der Sloganproduktionen zumuten.
Wenn Sie mich fragen, welches denn von denen die beste war, dann ist es diejenige, wo nur das angestrebte Amt und der Familienname zu lesen waren. Kein seichter Slogan und kein unhaltbares Versprechen. Und der wirklich unterirdischste? «Damit die Schweiz Schweiz bleibt!». Ja, was denn sonst? Fürstentum Liechtenstein oder Burkina Faso?
Wenn Sie mich auch noch fragten, wen ich denn gewählt hätte, dann würde ich auf das Abstimmungs-Geheimnis verweisen, aber auch auf die Bereitschaft, privat und mündlich gerne Auskunft zu leisten; dies allerdings im bedauerlichen Bewusstsein, dass Sie das gar nicht unbedingt wissen wollen.
Zudem wird diese Website nie Wahl- und Abstimmunsgwerbung betreiben. Verspro-chen, hoch und heilig, jedenfalls heiliger als die Besserung gelobende Ecclesia Sancta, Catholica et Apostolica, die auch schon mal als Ecclesia Catholica Diabolica bezeichnet wurde. Und das auch schon mal zurecht, denk ich p. E. an die verkorkste Sexualmoral.
*Sehr zu empfehlen sind in diesem Zusammengang die Werke von Karlheinz Deschner wie «Abermals krähte der Hahn» oder sein zehnbändiges Monumental-werk «Kriminalgeschichte des Christentums». Dann erwähne ich aber auch den hin und wieder totgeschwiegenen Aargauer Religionskritiker Robert Mächler: «Zwischen Kniefall und Verdammung».
Kleine Auflockerung
Die offenbar britische Karikatur verdeutlichte damals zur Erheiterung der Leserschaft die satirische Bearbeitung des Unfehlbarkeitsdogmas gemäss Roms Dekret «Pastor aeternus» als Ergebnis des Ersten Vatikanischen Konzils von 1870 unter dem Papst Pius IX, der hier dem Klerus - oh miraculum miracula! - auf dem Wasser voranmarschiert.
Ein Kommentar zu Gaza?
Nein. Ich halte mich an die Empfehlung von Josef Hader, dem politischen Kabarettisten: «Nein, das ist etwas, worüber man meiner Meinung nach entweder ein ganzes Programm macht oder schweigt. Es ist ein zu gewichtiges Thema, als dass man es nur mit einer Rand-bemerkung streift.»
KOMMENTAR
Pius IX: Der Vater der Unfehlbarkeit der EcSaCaAp.
Ein Kommentar des kompe-tenten Historikers Pirmin Meier zum nebenstehenden Beitrag ist hier aufgeschaltet.
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