Satiren

Eine Leseempfehlung: Jetzt erst recht.

Klappentexten darf man nicht immer vertrauen. Hier aber schon. Und nach der vollständigen Lektüre erst recht. Da schreibt einer, der's kann und das früher schon bewiesen hat. Wer wissen will, wie das in der Tat beschissene putin'sche Russland (nicht) funktioniert - und was diese Gesellschaft für absurd krumme Touren dreht und toleriert, der wird hier mit zynischem Scharfsinn orientiert.

So lesen wir von einem tadschikischen Gastarbeiter, der in die Fänge des Moskauer Organhandels gerät.

Oder von einem Antikorruptions-Ermittler, der von seinem Verfahren abgezogen wird.

Ferner von einem Regierungsbeamten, der sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere die Fragen nach Sinn und Zukunft stellt.

Und wie reagiert ein Provinzpolitiker, der deutlich genug mit der zynischen Wahrheit unverfälschter Wahlergebnisse konfrontiert wird?

Dmitry Glukhovskys «Geschichten aus der Heimat» gewähren uns blitzsaubere Einblicke in die Untiefen des russischen Horrors eines Diktaturstaates.


Dmirty Glukhovsky 
Geschichten aus der Heimat
Buch Gebunden
448 Seiten
Deutsch: Aus dem Russischen von M. David Drevs, Christiane Pöhlmann und Franziska Zwerg.
Verlag Heyne


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Langweiler

3. Mai 2024

Wir wissen es alle, geben es aber selten zu. Viele Zeitgenossen sind peinigend einfallslose Langweiler ... ja, ja, schon gut, da gibt's auch Frauen.
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Töpeln

10. April 2024

Im Grosskaufhaus, Bäckereiwaren. Eine ältere Dame – Schachtel ist mir zu pejorativ – steht vor den puderzucker-bestäubten Gipfeln (Hörnchen, Croissants), in der linken Hand die dazu kostenlos offerierte Papiertüte.
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NZZ: Kein verstaubtes Vokabular
bei der «Alten Tante»

29. März 2024

Ein Besuch bei der «Alten Tante» lohnt sich immer. Die NZZ ist nämlich bei genauer Lektüre eine Fundgrube neuer und zumeist origineller Sprach-schöpfungen. Hier allein schon die Ernte vom 26. März 2024.
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