Eisenbahn-Nostalgie
Restaurierte Rückblende auf einen
Artikel in HOME vom 20. Juni 2017
«Rolf Dobellis Skala des Irrelevanten»
Wie behandelt man den Tenniscracker «Novax Djocovid» (Zitat Patti Basler)? Dürfen künstlich gesüsste Nahrungsmittel verkauft werden? Ist der Verzehr von Fleisch ungesund? Sollen wer mit wem auch immer heiraten dürfen? Müssen wir zu allem eine Meinung haben? Und soll man die in Sekundenschnelle absondern?
Rolf Dobelli nennt das «Meinungsinkontinenz». Sie wissen schon, der Fall für die Pampers. Unser Gehirn sei ein «Meinungsvulkan». Er schleudere nonstop Meinungen und Ansichten in die Atemluft. Relevanz hin oder her.
Wir äusseren uns zu Dingen, die uns nichts angehen, kommentieren unbeantwortbare Fragen und beantworten beantwortbare Fragen falsch, ganz zu schweigen von komplexeren Sachverhalten wie die Chemie der Impfstoffe. Und dann noch dieses faltenlose «Gefällt mir - Gefällt mir nicht.»
Dennoch: Sie gefällt mir, seine These, dass 99 Prozent unserer Meinungen schlicht überflüssig sind. Auch diese. Aber was leite ich daraus ab? Ganz einfach: Die sogenannte «Dobelli-Skala», analog zur Richter-Skala für Erdbeben. Die Masseinheit hiesse denn sinnfällig «dob».
Hier ist sie mit Beispielen aus dem persönlichen Wertekanon der Relevanzstärke:
1 dob: Minime Relevanz: Reichsfahnenträger und «Querdenker».
2 dob: Minimierte Relevanz: Skirennen und Schanzenspringen.
3 dob: Minimale Relevanz: Wahlausgänge in der Provinz.
4 dob: Minimalste Relevanz: Kim Kardashian von vorne.
5 dob: Mikrobische Relevanz: Verschwörungsfanatiker.
Und 6 dob? Relevanz von 1 Ångström (0.1 nm)?
Ergänzen Sie doch bitte Ihre Vorschläge im Kommentarteil.
Kommentar verfassen
Kommentare (0)