Eisenbahn-Nostalgie
Rückblende auf das «Querbeet»
im GA vom 30. März 2017
«Astronomie am Telefon»
Leider gerade heute immer noch akut unangenehm, die Werbestossanrufe von Institutionen und Firmen. Hier eine kleine Abrechnung.
Astronomie am Telefon
Freitag-Abend, das T-Bone ist vertilgt, der Espresso im Tässchen, der Grappa im Glas, die Zigarre glimmt und Sie dösen im Fauteuil vor sich hin. Endlich Feierabend. Da, Ihr Telefon schrillt. Sie schrecken auf. Jetzt also aufstehen und sich zum Apparat quälen.
Nummer unbekannt. Sie nehmen trotzdem ab. «Ja?» - «Spreche ich mit Herrn Kurz, Herrn Hans Kurz (Name geändert)?» - «Ja, warum?» Schon falsch. Sie sind das Opfer eines Callcenter-Werbeanrufs: «Mein Name ist Wellman vom Institut Teleswiss. Wir hätten topaktuell und nur für Sie eine Sonderaktion für das günstigste TV-Abo der Schweiz.»
Anderes Exempel: «Mein Name ist Kirschmann vom Institut Algipay. Herr Kurz, wir führen für Ihre Krankenkasse eine Umfrage durch. Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen? Dauert nur eine halbe Stunde.»
Sie sind gut erzogen. Anstelle eines bissig geschnarrten «Kein Interesse! Fahr zur Hölle!» fragen Sie zurück. Meine Devise: Wer fragt, gewinnt!
«Wie war doch gleich Ihr Name? Hirschmann?» - «Nein, Kirschmann.» - «Verstehe, Herr Pirschmann. Wie heisst Ihr Institut? Aldiplay?» - «Nein, Algipay, Herr Kurz. Also darf ich Ihnen jetzt vielleicht ein paar Fragen …?»
Jetzt fahren Sie Ferngeschütze auf: «Moment noch bitte, Herr Wirschmann. Ich hätte da selber eine Frage. Ihr Institut Knalldihai? Versteht das was von Astronomie?» - «Nein.» - «Das dachte ich mir. Dann wüssten Sie nämlich, was ein Stern ist und was er im Telefonbuch bedeutet. Gute Nacht.» Game, set and match, eindeutig für Sie.
Noch ein paar Tipps gefällig? Abnehmen und nichts sagen! Die geben rasch auf. Oder knurren Sie ein deftiges «JA!!!». Sie können sich immer noch entschuldigen, wenn Ihr Darling Sie sprechen wollte. Ich selber greife gerne zu Fremdsprachen: «Jag förstår inte ett ord.» Oder: «Nie rozumiem ani słowa.» für «Ich verstehe kein Wort».
Manchmal spreche ich auch eine Phantasiesprache. Zum Beispiel: «Schtai zitowsko schnorrace asholitschka.» Und wenn alles nichts hilft, Schweizerdeutsch mit Balkanakzent: Wåisch, Månn, bisch bèsserr schtill, susch chunt’s mini grossä Brüäder verrbii.»
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