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Öfter mal wesentlicher werden

Nur so zwischendurch, zwischen Schnäppchenjagd und Bestellorgien, Tatort und Zeitungslektüre. Wie wär's?

Der Artikel «Mal was ganz anderes» war ein Schlag ins Wasser. Keine einzige Antwort auf die Fragen nach dem Goethe-Gedicht ΔΑΙΜΩΝ Daimon, und ob denn astrologische Steuerlemente unser Dahinwallen bestimmten?

Dies nach einem Gesetz, wonach man angetreten sei? Und wie stehe es mit dem Verhältnis zwischen genetischen Präformationen und der Empirie des Lebens? «Ist mir doch schnuppewurscht.» Aha, na gut. Obschon:

Das sind doch aber ein paar Fragen, die man sich wieder mal vorknöpfen könnte, statt nach Pekings Olympia zu starren. Oder sich mit den Herren Vincenz und Stocker herumzubalgen, jedem Empörungsymphoniker zuzuhören, dem Plipp-Plopp der Tennisschlägler zuzusehen, Pro und Kontra Elektroauto abzuwägen oder jede Woche mindestens zwei Mal Artikel über geniale Erstlingsromane von hypersensib-len, lebensunerfahrenen und wookistisch angehauchten Jungautorinnen und -autoren lesen zu dürfen.

Dem zu entfliehen, sich mit Wesentlicherem als der Schnäppchenjagd und SALES zu befassen, könnte und müsste man zumindest hin und wieder versuchen. Dafür zu sorgen eben, das «geprägte Form sich lebend entwickeln» kann, sofern vorhanden. Keine Lust? Was soll's? Keine Zeit? Ja, wofür dann? Für Lotto und Toto?

Oder dann eben doch für Tucholsky: «Es lastet auf dieser Zeit der Fluch der Mittelmässigkeit.»

Was denken Sie, was denkst Du? Bin immer noch auf Antworten gespannt.


Kommentare (2)

Valentin Trentin am 30.01.2022 16:15

Gerne verweise ich auf den niveauhaltigen und amüsanten «Kümmerles Weblog» und einen umfangreicheren Kommentar unter dem Titel «Stöbern» auf: https://www.kuemmerle.name/type/standard .

Heinrich Kümmerle am 30.01.2022 10:08

Danke für diesen Blog-Beitrag. So empfinden bestimmt mehr Mitbürger als man selber wahrhaben möchte. Aber die meisten sind mit dem eigenen (Über-)leben beschäftigt oder einfach nicht willens, ihre Bedenken schriftlich zu artikulieren. Ich werde auf den Beitrag in meinem Blog hinweisen; ob dann aber weitere Anmerkungen kommen werden?

22. September 2025 oder
1 Vendémiaire 334, Jour du Raisin

26. September 2025

Le 1 Vendémiaire, dies natürlich nach dem calendrier révolutionaire. Das war damals zugleich Jahresbeginn aber auch der Start in den Erntemonat, und wie sinnvoll, auch der Tag der Traube und des Herbstbeginns. Ist nun eindeutig meine favorisierte Jahreszeit. Nicht nur der Trauben wegen. Denn sie ist nicht zu heiss und nicht zu kalt.
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«Essays und Aphorismen II»
Ein Viertelstunden-Lesebuch
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25. September 2025

Es scheint gut aufgenommen zu werden. Die ersten freundlichen Reaktionen lassen darauf schliessen.
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Es stimmt schon, so eine treffsicher gezielte Verbalattacke macht ab und an schon sehr Spass. Aber bitte massvoll und human.
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