Neue Publikationen

«DIE VITAFORCE-CHRONIKEN»
sind demnächst vergriffen.

Auch wenn es wie es wie aus der Kartonschachtel der Marketing-Schublade gezogen wirkt. Trotzdem stimmt es: Von der Kleinauflage der «VITAFORCE-CHRONIKEN» sind wirklich nur noch wenige Bände vorhanden. Die freundliche Aufnahme des Buches lässt hoffen, dass auch diese Exemplare noch gelesen werden.


Zum Einstieg hier gleich eine andere Textpassage.

Ein nicht gerade naher Freund zum Beispiel fällt immer wieder auf die gleichen Frauen herein. Mit penetranter Regelmässigkeit faszinieren ihn die blonden Haare, die blauen Augen, die hohen Wangenknochen. In preiswerten Romanen haben alle Frauen hohe Wangenknochen. Oder es bestechen ihn ihre Intelligenz und ihr Selbstbewusstsein. Später dann beklagt er sich bei mir, dass er ihr pädagogisches Dauergequassel und ihre Forderungen nach Zuwendung, sexuellem Hochleistungs-sport, wenn möglich mit Einfühlungsvermögen gepaart, nicht mehr aushalte.

Statt sich ein braves, lebenskluges Mädchen zu suchen, pirscht er sich immer wieder an diese modellierenden Glamourfetzen heran. Der Mann wird doch älter, verfügt aber im Spezialgebiet Frauen über die Lernfähigkeit eines sitzengebliebenen Realschülers. Ich habe ihn ein zwei Mal darauf angesprochen. Das letzte Mal vor ein paar Monaten. Ich erinnere mich noch relativ genau an die Details.

«Die Blonde, vor einer Woche bei der Party von Schmidmeisters, ja die Frau im roten Schlauchrock, ist das … du weisst schon?»

Er schaute mich an, als hätte ich ihn über seinen Viagra-Konsum befragt.

«Ach so, ja. Sie ist mir auch aufgefallen.»

«Aha.»

«Nichts aha! Ich gehe es dieses Mal vorsichtig an. Bis jetzt läuft es gut. Und wenn nicht, dann kann ich immer noch zum Rückzug blasen.»

In der Regel hätte ich in diesem Zusammenhang Begriffe wie «Rückzug» und «Blasen» noch etwas abgewogen und vertieft. Ich liess es bleiben und sagte:

«Also von irgendwoher muss ich die kennen.»

«Schon möglich», gab er jetzt etwas steif zurück. Witterte er eine Falle? Ich liess nicht locker.

«Heisst sie nicht Angelika und irgendwas mit einem Baum?»

«Angelika? Nein, wie kommst du denn darauf? Sie heisst Annarosa.» Na warte, jetzt will ich es aber wissen.

«Und was mit Baum, oder?»

«Ja, Birnbaum», bestätigte er, wie mir schien, etwas widerwillig.

«Birnbaum? Moment mal, doch nicht etwa Annarosa Birnbaum, die Sexualtherapeutin»?»

«Doch, aber primär ist sie Paarberaterin.»

Danach ist mein Interesse auch an dieser und anderen Eskapaden schon sehr bald erloschen. Zudem hatte ich seine Neuerwerbungen nicht zu kommentieren. Wie auch immer: Nach einem Jahr war er dann austherapiert und hatte auch nach diesem Lernerfolg von den Frauen erst mal für eine Weile den Kanal voll.

Was ich nur zu gut verstand, denn die Birnbaum war ein selten kapriziöses Exemplar, um nicht zu sagen ein allwissendes Ungeheuer. Sie war Deutsche. Gut dafür kann sie nichts. Aber wie es halt doch noch einige Deutsche manchmal so an sich haben. Sie wissen alles, sie können alles, nur schweigen können sie nicht.

Kommentare (1)

Herrmann Bochsler am 21.04.2021 21:43

Ja, ich habe auch dieses Buch gelesen. Es ist noch besser als die skurrilen Geschichten in "E. Gabriel & Cie. GmbH". Was in einem Fitness-Center so alles geredet und getan wird, erzählt Trentin auf seine bekannt ironische und pointenreiche Weise. Er führt uns eine Reihe von Charakteren vor, die von der hyperengagierten Feministin, über den rationalen Atheisten bis zu den Spöttern vom Dienst, Falckner und Schwartz reichen. Ein Buch, das man in Etappen lesen und erst noch den Plot eines verschwundenen Clubmitgliedes verfolgen kann.

DIE VITAFORCE-CHRONIKEN

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Die Bezugsdaten
© 2020 Valentin Trentin
1. Auflage 2020
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-907106-47-1
Verlag: www.swiboo.ch
Druck & Cover: Zumsteg Druck, 5070 Frick
Satz: Valentin Trentin, 218 Seiten
CHF 23.00 im Buchhandel.
Für Verlagsbestellung: Hier klicken


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Bis 30. April 2021: CHF 18.00
Dafür Bestellung direkt bei info@valentin-trentin.ch 

Auch telefonisch: 056 442 25 26 und 079 357 32 00

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