Region Brugg
Schulhausleiterwahl Brugg:
Da ist was am Dampfen.

Was genau, soll hier aus olfaktorischen Dezenzgründen nicht vertief werden. Nur eines ist gewiss, die Bescherung ist noch längst nicht beseitigt, geschweige denn ausgestanden.
Gesucht und auch gefunden wurden Unterschriften nach einem bedauernswerten Jekami-Prinzip unter dem Codewort «Petition».
An dieser Sammlungsbewegung durften sich auch nicht volljährige Kinder, Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonen, Menschen ohne Schweizer Pass oder überprüfungswert legitimierte Stadtbesucherinnen und Stadtbesucher beteiligen.
Also abgesehen von der Sinnhaftigkeit steigt auf der Senderseite ein Ruch von Kesseltreiben, Hexenjagd und Inquisition in die Nase. Aber auf der Empfängerseite ein Dunst von Instinktlosigkeit, Uneinsicht und im Falle von Herrn Müller wohl auch ein Hauch von leicht impertinenter Schamlosigkeit.
Das Fazit: Eine politisch und gesellschaftlich beglückende Wahl ist das nach wie vor nicht. Man wird der Schulpflege die sanfte Gardinenpredigt nicht ersparen können, sie habe politisch instinktlos und unsensibel gehandelt. Den dass mit dieser Wahl Unwillen erregt würde, war zu erwarten. Herr Müller hätte aus diesem Grunde von vornherein her gar nicht erst in die Evaluation einbezogen werden müssen.
4 Punkte noch:
1. Der Betroffene selber hätte das gesellschaftspolitische Sensorium befragen und die Klugheit haben müssen, sich im Einklang mit geleisteter Selbstkritik gar nicht erst in den Bewerbungsparcours einreihen zu wollen. Dass die Bevölkerung nicht begeistert, sondern eher entgeistert ist, hätte er ahnen und in seine Überlegungen einblenden müssen.
2. Ob die Jekami-Petitionäre in der Lage sind, die Sachlage ausgewogen zu würdigen, entzieht sich meinen Kenntnissen, glaube es aber eher nicht.
3. Und ob diese Wahl beim Bezirksschulrat, der Zweitinstanz in Schulsachen, angefochten werden könnte, müsste allenfalls in Bezug auf den Klageinhalt und die angemessene Klagelegitimation noch geklärt werden.
4. Zur Klärung dies: An der Kampagne extrakonservativer Kreise habe ich mich nicht beteiligt.
Post scr. Widerlegung: Die Brugger Schulpflege ist kein links/grünes Gremium, das ein Päckchen geschnürt hat. Parteipolitisch sieht das wie folgt aus: 2 FDP, 1 CVP, 1 SP und 1 GLP.
Mutmassungen über Doofmannsgehilfen

Offenbar waren die elektronischen, teilweise anonymen Kommentare im E-Paper der AZ dermassen von erbamenswerter Dürftigkeit, dass die Redaktion sich entschloss, die Kommentar-spalte zu schliessen. Erinnert uns das nicht daran, dass jedes Breittreten und Flachreden in den Medien zu Trübungen des Urteilsvermögens zwingend führen muss?
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Kommentare (4)
Ich finde, es ist jetzt genug geschrieben und gehetzt worden. Das wird jetzt langsam nur noch lächerlich. Lasst den Mann in Ruhe. Der ist schon gestraft genug.
Ich wiederhole es gerne noch einmal: Es ist einfach kein Beitrag zur Aargauischen Geistesgeschichte, was da in diesen AZ-E-PAPER-Kommentaren zusammen-gekleistert wird.
Was die Brugger Schulpflege bei diesem Wahlentscheid sicher nicht für sich in Anspruch nehmen kann: Sensibilität, Weitsichtigkeit und Fingerspitzen-Gefühl! Eine derart umstrittene Persönlichkeit auf einen exponierten Posten mit Vorbild-Funktion für Schülerschaft, Lehrkörper und Eltern zu hieven, war wohl leider keine absolute Glanzleistung.
Danke, Valentin, für deine relativierende Einordnung der Geschehnisse und Richtigstellung der Aussagen des Links-/Grün-Bashings gegenüber der Brugger Schulpflege.