Region Brugg

Magere Jahre, karge Ernte

Lokaljournalisten sind nicht zu beneiden. Selten geschieht mal, was die Recherche lohnt und die Leser fesselt. Nur «courant normal», meist flach, schal und karg. Kein deftiger Skandal, keine Anlässe zum Grossreinemachen. Biblisch gesprochen: Magere Jahre; und zwar mehr als sieben.

Höchstens mal Littering von Leuten, welche zu träge sind, ihre Abfälle zuhause zu entsorgen. Da und dort wieder einmal ein Brand im Bözbergtunnel oder eben gerade in Windisch, die beide schnell gelöscht wurden. Den Feuerwehren sei’s gedankt. Orden folgen.

Oder Knatsch im Gemeindeverband Soziale Dienstleistungen Region Brugg, was weiter nicht verwundert. Auch das scheint ein streitbarer und selbstreferenzierender Wesenszug in Organisationen zu sein, die mit den Beschwerden und Gebresten des Daseins fertig werden müssen. Und sich manchmal gleich selber fertig machen.

Probleme hatte offenbar auch der Mann, welche 2017 Behörden und namentlich den Stadtammann bedroht, die Polizei als Terroristen bezeichnet hat, und der jetzt nicht zur Verhandlung vor dem Bezirksgericht erschienen ist. Das Infantile lebt weiter und darf bestraft werden.

In Schinznach bemüht sich die Kulturkommission um eine Nachlese zur Dorfentwicklung, zum Exempel mit alten Fotoapparaten. In Brugg zieht Otto’s Resterampe (Verzeihung) in den Rundbau am Neumarktplatz 4 um. In Villnachern ist Musik eine Leidenschaft.

Und wieder in Brugg soll ab Juli in den Ländihallen ein Notfall-Bundesasylzentrum eingerichtet werden. Dies sehr zum Wohlgefallen der Anwohner. Zudem beschäftigen zwei Löcher die Region. Im sog. «Muusloch» (SBB-Fussgänger-Unterführung) wird es heller und geräumiger. Und eine Unterführung für den Wildwechsel kostet 8 Mio. Franken, was die Gemüter offenbar wieder etwas verdunkelt. 

Und traurig, traurig! Der Rutenzug und die Jugendfestrede fallen aus. Stimmt nicht ganz. Ein Schriftsteller aus Ennetbaden wird seine Traumrede halten.

Was nun? Man fragt sich unwillkürlich, ob man das alles wirklich wissen musste. Und ob man glücklich sein sollte, wenn in der Region wenig Erregendes geschieht.

Das könnte ja auch ganz anders und tragödienreicher sein. Beispiele? Na, wenn man Neumarkt I und II ersetzte. Wenn der Campussaal zur Partymeile mutierte. Wenn Hunde das Bellen verlernten. Wenn Windisch mit Hausen fusionierte. Und wenn im «Hirschen» ein äusserst schmalbrüstiges vegetarisches Menü nicht gegen CHF 70.- kostete. Moment mal. Das war aber im Bezirk Aarau.

Kommentare (0)

Stadtrat und Stadtammann? Wer wird es?
Oder gibt's bloss pizza al pescatore?

20. September 2025

Am 30. November 2025 ist es wieder einmal soweit. Die Stadtexekutive wird neu zusammengestellt.
Weiterlesen