Region Brugg
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Nachwehen zum Wort zur Auffahrt
Ein kurzer regionaler Reflexionsanlass

In der Regel verbindet man mit der Auffahrt die angebliche Himmelfahrt eines Predigers, gemeinsame Familienausflüge, die kleine Urlaubsbrücke und Töfflärm. Als «jeudi de réflexion» sehen den willkommenen Feiertag wenige. Jedenfalls besteht kein Anlass, sich gen' Himmel starrend irgendeinem Wunderglauben auszuliefern.
Die Massenaufläufe und Marschkolonnen an Auffahrt bestätigen zudem einmal mehr die Herdentiertheorien und die Axiome des Imitationsverhaltens. Das hier noch als Nachtrag und Tritt ans Schienbein der irrational Gesteuerten.
Doch kehren wir zurück zu den Chancen und Risiken der Region Brugg. Es wird sich immer wieder lohnen, über sie kurz nachzudenken, auch wenn das bemühend sein kann, vor allem wenn man akute Grillprobleme zu lösen hatte.
Nicht wenige betrachten die Aussichten für die Region als hoffnungslos. Sie irren. Oder sie schreiben mir, dass die Brugger noch einiges von den Badener (Wie bitte?) lernen könnten und ihre provinziellen Sichtweiten etwas aufpolieren müssten. Da sind nun aber gleich drei gedankliche Ausfälle falsch.
Erstens: Es gib sie nicht, die Brugger, die Lupfiger, die Schenkenberger, die Mandacher. (Auswahl zufällig). Man nennt es auch den Pars pro Toto-Irrtum. Ist weit verbreitet. Fazit: Es gibt wie überall lebhafte, intelligente, streitbare oder uninteressiert langweilige Zeitgenossen.
Zweitens: In der Region wird nichts umgangen, höchstens umfahren oder umsorgt. Es wird nach wie vor debattiert, in Glücksfällen argumentiert und auch an glanzvollen Lösungsvarianten herumpoliert.
Es wird an einer mehr oder weniger geistreichen Dialektik festgehalten, etwa an Beispielen wie Umwelt und Strassenbau, rhetorische Servicepolitik oder volksnahe Parteiblockaden, Kultur und Utilitarismus, Mittelschule und Standort, Soziale Institutionen versus persönliche Freiheiten, Fusion oder Isolation.
Jeder und jede kann da mitreden, auch wenn es manchmal für bestimmbare Personen klüger wäre, es nicht zu tun.
Und drittens: Die Region hat wie Baden zweifellos auch ihre Besonder- und Schönheiten. Da denke ich primär ziemlich egozentrisch an die Aareuferwege, die Jurahöhen mit dem schroffen Geissberg, den nachbarlichen Wülpelsberg mit der Habsburg, aber auch an «SBB Historic» in Windisch hinter den sieben Geleisen und den Bahnpark Brugg.
Und man denkt gerne an etliche amüsante, manchmal auch an weniger hell-leuchtende Gemeinderäte und -rätinnen, welche sich jetzt teilweise in die Startlöcher begeben, um in Aarau als Grossräte «Karriere» zu machen. Alles schon mal erlebt.
Noch dies: Wir haben im Bezirk wieder einmal auch einen Regierungsrats-Kandidaten, welcher das notwendige Rüstzeug und die unabdingbare Anerkennung von verschiedenen politischen Lagern besitzt, wenn man für einmal die etwas apodiktischen Ansprüche der SP-Frauen und der Grünen ausblendet.
Kleiner Nachschlag

Marsch der Honoratioren zur zweiten Pandemiewelle unter Abgesang von eigensinnigen Liedern.
Ein Witz zur Auffahrt

Donald Trump verstirbt auf einem Staatsbesuch in Israel. Telegramm ans Weisse Haus: «Sollen wir ihn hier begraben, oder wollt Ihr ihn zurück? Kosten wird's im ersten Fall: $ 5’000.- , im zweiten Fall dann halt $ 100'000.»
Im Weissen Haus wird lange überlegt. Dann heisst es aber: «Schickt ihn zurück!» Rückfrage Netanyahus: «Warum die teure Variante?». Antwort aus Washington: «Bei Euch ist schon mal einer auferstanden.»
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