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Leidartikel Nr. 2a zu COVID-19

Eigentlich fällt mir zu ihm nichts mehr ein. Das Meiste ist gesagt, geschrieben und vertrieben. Nur das noch rasch.

Jetzt gäbe es sogar genügend Gesichtsmasken, deren Tauglichkeit allerdings schon wieder bestritten wird. Oder deren Distribution eine Apothekerin gewinnverängstigt seufzen lässt.

Generell gilt in diesem viralen Umfeld: Das Gegenteil einer Aussage lässt nie auf sich warten. Das gilt für Ursachen, Krankheitsverlauf und Prognosen. Je nach Barometerstand: Alles Glatteis oder schlammiger Untergrund. Nichts wirklich Verlässliches.

Man ist leider oder freudig, je nach Person und Gelegenheit genötigt, stoisch die Aussenkontakte auf ein Minimum zu beschränken, ein stilles fatalistisches إن شاء الله vor sich hinzumurmeln, und das selbst dann, wenn man als Angehöriger der Species Kuffar, göttliche Intervention eher für unwahrscheinlich hält.

Was allerdings nicht für die Erfahrung gilt, dass es eine positive Korrelation zwischen irrationalen Ängsten und Spekulationsdrang gibt, ähnlich der reziproken Proportionalität zwischen Intelligenz und Verschwörungsgläubigkeit oder zwischen empirischer Forschung und esoterischen Wolkenstudien.

Vor denen sind allerdings Politiker gefeit. Sie schwimmen lieber nach einer Phase der Einigkeit mit den Regierungen bereits wieder in ihrem neurasthenischen Privatströmen, wo sie redselig versuchen, sich als Virologen, Bakteriologen, Epidemiologen, Ökonomen, Historiker oder Oppositionelle per se zu profilieren, um im Gespräch zu bleiben und um für den nächsten Wahlkampf gerüstet zu sein.

Zum postcoviden Zeitalter noch dies. Da hat irgendwer gehofft, dass «langsam eine gewisse Normalität eintreten solle.» Ja gut. Aber welche Normalität? War das, was wir vor COVID-19 hatten, war das normal? Und wollen wir das wirklich wieder?Zum Beispiel die DDR, Feinstaub, Fernsehwerbung, Fussballhooligans, Neonazis, Raser, The Digital Swiss 5, Trump, überhitzte Klimadebatten, Veganismus, Privatsender, Minimalart, Drogenkartelle, Littering, Tätowierte, La Martulla, Verschwörungs-theorien oder Heino.

Wenn Sie noch andere wissen, bitte nutzen Sie die Kommentarspalte für Ihre Lieblinge.


Kommentare (1)

Ernst Bannwart am 04.05.2020 16:21

Apropos Corona habe ich irgendwo noch aufgeschnappt, dass die Zahl der Pandemie-Experten inzwischen jene der Infizierten übersteigt. Ist doch im Ernstfall absolut tröstlich, oder nicht? Und apropos Sprüche: Plötzlich bekommen sogar geflügelte Worte noch einen virulenten Sinn: Husten, we have a problem.

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