Region Brugg

Argovia Fäscht abgesagt.
Versinkt der Kanton im Tränenmeer?

Die Region ganz sicher nicht. Ein Jahr ohne diese Abfallorgie? Ohne akustische Notzucht? Ohne Massenwahn dieser Lemminge? Wer wird sie vermissen? Und auch die *litteristischen Folgen am Tag danach nicht. Bitte nicht verwechseln mit den literarischen. *Von engl. «litter» für Güsel, Ghüder, Dreck und Sauerei.

Am 5. und 6. Juni 2020 hätte es steigen müssen, das Bacchanale des schlechten Geschmacks, die Schreikrämpfe von, wenn's hochkommt, über höchstens vier Akkorden, von ewiggleichen Bassriffs und von Songtexten, die jeden einigermassen versierten Verseschmied Hammer und Amboss nach den Dezibelverbrechern schmeissen lassen.

Natürlich begründen die Promotoren den Ausfall wasserdicht. Corona muss einmal mehr herhalten. Das Virus kommt vermutlich den Organisatoren insofern entgegen, als die gegenwärtig finanziell gebeutelten Medien wahrscheinlich froh sind, nicht mehr in dieses Rummelgerammel investieren zu müssen.

Man darf es zwar dem OK-Chef glauben, wenn er betont, dass «die Gesundheit unserer Besucherinnen und Besucher oberste Priorität habe.» Aber die finanzielle nebenbei wohl auch.

Sicher, die Tränen werden versiegen. Neo-Noah muss keine Arche bauen. Denn am Wochenende vom 4. und 5. Juni 2021 wird der Birrfelder Ringelpietz die bitteren Zähren unserer feuchtfröhlichen Jugend trocknen. Warum nur fällt mir hier ein Satz von Nietzsche ein? «Denn die Massen sind im Grunde bereit zur Sklaverei jeder Art.»

Und als Sklaven ihrer Urteilsschwäche glauben sie an jeden Mist. Ja, sogar an die Arche Noah. Und schon sind wir wieder auf dem (B)Irrfeld.

publ 22 argovia april 19

Kommentare (0)

«Herzliche Gratulation zum 10-Jährigen, Kiki.»

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Was schon zehn Jahre? Also hat er 2010 den «Blauen Engel» an die Hand genommen und erneut zum Erfolg geleitet; und zwar ganz im Sinne der zwar altehrwürdigen, dennoch jung gebliebenen Speisewirtschaft.

Nämlich mit Gastfreundschaft und dem notwendigen Quänt-chen Humor, das uns wiederum sehr an die legendäre «Lise» erinnert, die ich 1970 - Mon Dieu, 50 Jahre ist das her! - kennen lernen durfte und die, genau wie Kiki heute, mit grossem sozialen Talent und Zurückhaltung wusste, wie man auch mit schwierigen Gästen umgehen soll. Die waren dort und sind auch heute allerdings selten.


Denn es stimmt schon: «Gastro-nomie muss eine Leidenschaft sein in einer fritteuse­freie Zone», sagt der erfolgreiche Wirt zu Recht.

Ich wünsche Kiki weitere leidenschaftliche und kulinarisch handfeste Jahre.

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Die Gaststube
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