Kritik

Corona und die Folgen:
Absage folgt auf Absage.

Und jetzt? Fühlt man sich nun abgesägt? Verloren wie auf einem Eiland? Abgesunken in Elend und Ratlosigkeit? Ertrunken in einer See von Plagen («A Sea of troubles?») oder, um bei Shakespeare zu bleiben, ob es denn nicht besser sei, «to suffer the slings and arrows of outrageous fortune?»

Fragt sich jetzt nur, obs wirklich «edler im Gemüt sei, die Pfeil und Schleudern
des wütenden Geschicks zu erdulden», das in Wirklichkeit wesentlich harmloser ist und so manches betrifft, von dem man nicht bedauern müsste, das es nicht stattfindet.

Ein paar Beispiele zur Entspannung:

Wimbleton findet nicht statt. Olympiade in Japan verschoben. Gemeindeversamm-lung in Hinterchlopfheim sistiert.

Shoppingexzess in Waldshut nicht mehr möglich. Onlinehandel mit Verzögerungen belegt. Partyfeier im Castello-Keller abgeblasen.

Kirchen geschlossen und nach Tele M1 verlegt. Stadtparlament temporär nicht handlungsfähig. Hundepensionen finanziell am Anschlag. Lohnkürzungen und Ferien bei McLaren.

Schloss-Biergarten kommt erst 2021. Britische Polizisten verbieten den Verkauf von Ostereiern. Ferien im Wohnwagen kann man vergessen.

Also noch einmal: Muss man sich deshalb abgesägt fühlen, depressiv werden und sich nach Betrieb und Hektik, nach Verpflichtungen und Umtriebe, nach Klopapier und Desinfektionsspray sehnen?

Die Turbulenzen kommen noch früh genug wieder, wenn der koronare Spuk vorbei ist, und alle zurück im irren Hamsterrad mehr oder weniger freiwillig rotieren. Ob das wirklich sein muss, wäre zu überlegen. Dolce far niente, wenn auch staatlich zwangsverordnet: Sehr heilsam.

Noch mehr ruhefördernde Beispiele unter: 
https://www.suedostschweiz.ch/absagen


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Stilistische Preziosen und andere verbale Vergehen

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    Runer schreibt: Ich fahre seit über 35 Jahren ohne Kratzer, Beule oder grösserer Busen ... ich fühle mich zutiefst diskriminiert. 

    Mein Empfehlung. Es gibt Brustimplantanten.

    Eurovision Song Contest 2024 oder
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    14. Mai 2024

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