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Dankeschön - Bitteschön.

Eher zufällig entdeckt. In der Regel lese ich sowas nicht. Nämlich Ratgeber-literatur; ist schlimmer noch als Männergruppenpoesie, Welträtselepik oder Hausfrauenprosa.

Für Letztere hier als Illustrations-Beispiele bitte jenes Drama mit einer Katze, die nicht mehr vom Baum herunterklettern kann; oder von irgendwelchen Reisen, wie jene auf einem Kreuzfahrtschiff, das vor 40 Jahren das Kap Horn umrundet hatte. Vielleicht auch noch über treffliche Ideen, welche «in den letzten Jahren angeblich in Schubladen von der Verwirklichung geträumt» haben sollen. Näheres bitte fernmündlich.

Aber zurück zur Sachlage. Was also lese ich selten? Etwa Kolumnen wie jene von Social-Media-Redaktorin Maria Brehmer, der Grossmeisterin der Allgemeinplätze in Luftverpackungen, Resultanten der alltagskandierten Langeweile? Ich hab's dennoch getan.

Dieses Mal hatte Frau Brehmer es mit dem «Dankesagen». Gleich zentnerzeilenweise äussert sie sich zur profunden Erkenntnis, dass ein «Dankeschön» immer gut sei. Wer will das denn bestreiten? Vielen Dank, Frau Brehmer für die Nachhilfe.

Sie meint dann pädagogisch infiziert und zurecht noch dies: Wer als Kind von den Eltern oder anderen Erziehungsbemühten Dankbarkeit nicht gelehrt bekommt habe, der beherrsche später «die Formel einer erfolgreichen Beziehungsbewältigung schlechthin einfach nicht». Dankbarkeit als Beziehungskitt. Na, dankeschön.

Hier als Supplement noch etwas Anschauungsmaterial: Die Wurstscheibe beim Metzger, vertrocknetes Guetzli beim Bäcker, freiwilliges Kochen für Schatzi oder die Fixdatenblumen und «Gott sei Dank», endlich hat er einen anderen Friseur und trägt nicht mehr diese zerknittert ausgebeulten Manchesterhosen. Gäll, immer schön «Danke» sagen.

Lassen wir es gut sein. Aber herzlichen Dank, dass Sie bis hierher gelesen haben.


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