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Pressewehen im Alltag

Wenn Sie eine Zeitung gekauft haben und darin lesen, was müssen Sie dann unbedingt wissen wollen?

Möchten Sie dann zum Beipsiel  wirklich wissen, wie die Autobahnvignette von 1985 ausgesehen hat? Sie war dunkelblau mit gelben Ziffern. Können Sie jetzt besser schlafen?

Oder dass am Football-Super-Bowl ein Aargauer dabei war? Brauchen Sie jetzt sofort ein Bier?

Ist es für Sie lebenswichtig zu wissen, dass eine junge Dame aus Gränichen dem DJ Antoine eins auswischen will? Mit der linken oder rechten Hand?

Oder dass Aargauer Unterwäsche bei Bise eine Wohltat war? Wie ist’s eigentlich bei Föhn?

Bereichert es Ihren Alltag, wenn Sie erfahren, dass eine Listenhundehalterin ein Dokument unterschrieb, dass sie nicht gelesen hat und damit ein Gericht vertrölt?Schenken Sie ihr einen Rehpinscher?

Oder dass ein Gemeindeammann keiner ist, der über Leichen geht? Ja gut, aber vielleicht über falsch terminierte Abfallsäcke?

Und erfüllt es Sie mit Genugtuung, wenn Ihnen berichtet wird, dass Raser Nummer 236 im Tulpenbeet von Frau Bölsterli und er vor Gericht gelandet ist? Wie wär’s mit Carentzug oder gleich mit Verschrottung?

Und wenn Sie jetzt die Zeitung schliessen und sich fragen, ob Sie das wirklich gewusst haben wollten, dann ist der erste Schritt zur Drosselung einer bewusst reduzierten Papierproduktion erfolgt.

«Unsinn», sagt mein Nachbar. «Das rotiert dann einfach digital weiter. Und das ist noch unsäglicher.»

Er hat Recht, vor allem, wenn man die anonymen Kommentare auch noch zu lesen angehalten wird.


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