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20. Juli 1944: Ehrenbezeugung für die Frauen und Männer des Widerstandes

Gegen 200 Männer sollen es gewesen sein. Und Frauen. So etwa Freya von Moltke, Georg Elser, Julius Leber, Sophie Scholl, Hilde Coppi und natürlich Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der Hitler beinahe in die Luft gesprengt hätte; dies nach einer Folge von Versuchen und bedauerlichen Fehlschlägen ab 1938 mehrheitlich durch Wehrmachtsangehörige.

Zitat AZ-Autor Christoph Bopp: «Hitler musste beseitigt werden, weil er Deutschland zugrunde richtete.» Gewiss; und zwar ungeachtet dessen, was nach seinem Tod intendiert war. Eine restaurierte Monarchie, ein Ständestaat oder Art Selbstverwaltung in überschaubaren Kreisen.

Eher nicht angedacht wurde vermutlich eine parlamentarische Demokratie, ganz zu schweigen von einer direkten mit Volksrechten nach helvetischem Vorbild. Nur eines scheint gewiss zu sein, das Recht sollte wieder etabliert werden.

Gegenwärtig wird, angeregt durch eine kürzlich erschienene Stauffenberg-Biografie des Publizisten Thomas Karlauf ausgiebig über die Motivlage des Generalstabsoberst debattiert. Unbestritten ist: Er hat spät zum Widerstand gefunden. Und er hat gehandelt, nicht nur geredet. Da ist Ursachenforschung erst mal sekundär.

Die Rezeptionsgeschichte zum Attentat ist es nicht, sondern ein deutsches Trauerspiel. 1951 bejahnte nur ein Drittel das Attentat. Diffamierende Gegner sprachen von «Feiglingen und Verrätern».

Noch 1970 beurteilten nur 39 Prozent der Befragten den Umsturzversuch positiv, 37 Prozent sagten, nichts darüber zu wissen. Erst in unserem Jahrhundert hat sich das Urteil gewandelt. Man spricht jetzt von «Achtung und Bewunderung» und  nicht selten auch von «Vorbild». Ich denke zurecht.

Fazit: Wie sagen die Franzosen? «Jamais oublier, toujours y penser.»

Hier die Portraits der Mitverschworenen des Anschlags vom 20. Juli in der Berliner Gedenkstätte. Das war wohl doch eher keine «kleine Clique», wie die Gedenktafel zeigt.

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