Satiren

Donald & Co.

Würde ich Donald, Elon, Viktor, Kim und Wladi mit Worten eindecken, die mir spontan eingefallen sind, der Text wäre zu einem wüsten Pamphlet mit Pejorativa aus den untersten Schubladen entarten. Da sei aber Gott vor. Ich tu's trotzdem. Allerdings mit einer leicht verschlüsselten Wortfolge.

Alsdann, hinunter mit uns in die schwefligen Unterwelten des Animalischen und in den Höllenpfuhl des Kriminellen. Anmerkung für Empfindsame: Dies ist eine Satire.

Und da frage ich mich jetzt, wo werden eigentlich solche Figuren produziert? Gibt es für die Fabriken, zum Beispiel eine «Frankenstein AG» oder ein «Zombiekombinat GmbH». Oder stimmt es doch, dass die nämlich in Dantes Inferno in einem Trust namens «Luzifer Holding Limited» in Retorten mit viel KI, Chemie und geheimen Ingredienzien hergestellt werden?

Existieren für die Kitas, wo sie zu Egozentrikern herangezogen werden, die mittels Mobbings die anderen Kinder plagen dürfen? Denn früh muss üben, was ein autokratischer Depp werden will.

Nehmen wir Donald als Beispiel, diese Mischung aus Selbstüberschätzung und Sexualtrieb, diese Melange aus falschem Stolz und prekären Vorurteilen über die eigene Person, die vermutlich nie mehr zu einer sozial erträglichen Persönlichkeit heranreifen wird, die uns überdies weismachen will, sie sei von Gott gesandt, die USA zu retten.

Erinnert das nicht auch ein wenig an den Vorsehungsglauben nach 1933? Aber auch an einen Kerl, der mit «hässlichen Krawatten, hässlichen Ansichten und Superlativen» impulsgesteuerte Ausfälle für durchdachte Einfälle hält? Wie denn soll man den beschreiben, ohne in die wenig distinguierten Zonen der Anatomie hinabgleiten zu müssen?

Oder Elon, diesen oral orientierten Herumhüpf-August, der von Politik so viel versteht, wie ein Dampferkapitän vom Extrembergsteigen; oder ein Pizzaiolo von der Haute Cuisine; der die AfD wahrscheinlich als «Anhänger für Donald» und einzigen «Anreiz für Deutschland» sieht, dies inklusive der reizenden Frau Weidel als germanische Rachegöttin.

Und so lässt sich das alles ergänzen mit der Gulaschkanone Viktor, dem magyarischen Berufstrotzkopf. Oder mit diesem Kim, den man gerne mit einer Fast-Food-Kette und verfressenem Machthunger assoziiert. Zuviel Mayo und Ketchup. Oder doch bloss Dick und Doof?

Zu Wladi fällt mir nichts ein. Oder doch, frei nach Goethes Faust: Das Unscheinbare, hier wird’s Ereignis.

Hingegen ein Supplement zu Donald, das muss schon noch sein. Der glaubt ja tatsächlich, der Allmächtige habe ihn gerettet, weil er Grosses mit ihm und den USA vorhabe. Ob Gott das hat, wissen wir so wenig wie Donald. Allerdings beansprucht dieser almighty god das Privileg, uns abzuberufen, wann immer es ihm gerade passt.


Kommentare (3)

René Grütter am 31.01.2025 16:44

Einen Grund mehr diese Website weiter zu empfehlen. Aktuell und süffisant.

Heinz Bösch am 31.01.2025 01:41

Ein beruhigendes Zeichen, dass es den wütenden Valentin Trentin noch gibt, der die Satirekeule meisterlich schwingt und mit der Sprache (was haben wir denn sonst?) versucht, gegen die Fäkalien einer politischen Durchfallzeit anzukämpfen. Leider ist der Gestank hier sehr stark und die Brühe dünn. Doch diese menschlich Durchfallgeplagten, die du anführst, verstehen leider keine Satire. Die verstehen überhaupt nicht, was mit Anstand, Mitmenschlichkeit und Zwischentönen gemeint sein könnte. Christa Wolf hat sie – damals die Nazis – einmal in ihrer Dankesrede zur Verleihung des Geschwister-Scholl-Preises 1987 schonungsvoll «Die in ihrer Menschlichkeit Verletzten» genannt. Das waren noch Zeiten …

Nähern wir uns wieder einer solch peniblen Zeit? Ein Blick ins Angesicht des 47. Präsidenten der USA scheint dies zu bestätigen. Seine Inaugurationsrede auch. Es ist ein schwacher Trost, dass das 1000-jährige Reich des Donald auf dem Papier nur vier Jahre dauern darf. Adolfs hat immerhin 13 Jahre gedauert. Doch der kannte die KI nicht.

Müssen wir Sanften, welche das zarte Pflänzchen der Demokratie jahrzehntelang hegten und geglaubt hatten, dass dies Gewächs zu einem Garten der Glückseligkeit heranwachse, uns die Augen reiben? Kommen da die Bulldozer und roden nicht nur den Regenwald, sondern auch gleich noch unser Demokratie-Biotop? Kommt da eine Zeitenwende, welche wir uns friedensverwöhnte Nachkriegseuropäer noch gar nicht vorstellen können? – Mich packen Tremendum und Fascinosum bei diesen Gedanken. Fascinosum deshalb, weil mich alles fasziniert und aufwühlt, was ich mir nicht vorstellen kann/konnte. Und an diesem Punkt sind wir wohl.

Ueli Keller am 30.01.2025 14:55

Diese Trumps, Weidels, Mileis, Musks, Putins, Orbans, und wie sie alle heissen mögen, entsprechen aus meiner Sicht einer Welt, die von Gier, Herrsch- und Vergnügungssucht sowie von Zerstörungswut geprägt ist.

Aber auch die Politik der parlamentarischen Parteiendemokratie war für mich ein Teil dieser Welt, wo dran bleiben und sie von innen verändern wollen krank machen kann. Denn mit einer Mehrheit von Dummen (die nicht wissen, was sie tun), Gleichgültigen (denen eh alles Wurst ist), Schlauen (denen nur wichtig ist, was ihnen selber nützt) und Gemeinen (die dafür auch noch andere über den Tisch ziehen), kann es sowohl für die Demokratie als auch für die Menschen-würde schwierig werden.

Ungern habe ich es mir abgewöhnt, gegen eine solche Mehrheit und ihr allgegenwärtig bestehendes System der „Zuvielisation“ anzukämpfen. Stattdessen brauche ich meine Energie, um auf Projekte aufmerksam zu machen, die mit Herz, Kopf, Hand und Fuss in einer anderen Welt für eine andere Welt am Tun und lebensfroh wandelfreundlich unterwegs sind. - Dazu als ein konkretes Beispiel mein Interview "Permaria: eine Kultur für die Zukunft", das der ZE!TPUNKT vorgestern publiziert hat: https://zeitpunkt.ch/permaria-eine-kultur-fuer-die-zukunft.

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