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Eine Bilanz

Am 19. Juni 2017 ist hier ein erster Artikel auf HOME erschienen. Damals zum Thema «Sein und Schein». Seither sind gemäss System-Zählwerk 288 Bulletins publiziert worden. Vermutlich waren es aber noch mehr. Nun wird es höchste Zeit, eine erste Bilanz über Echo und Sinn zu ziehen.
Denn jenes war mit Ausnahme der EISENBAHN-NOSTALGIE-RÄTSELSEITE eher schwach. Das verlangt nach einer Antwort auf die Frage, welchen Sinn das Ganze hier als Kontrastmittel noch macht. Dies in Zeiten, wo in den Social-Media Wörter-schlachten toben, die der Menschheit als Ganzes kein gutes Leumundszeugnis ausstellen.
Zusammengefasst: Das Niveau ist dort unterirdisch und erbärmlich, das Verhältnis zur Wahrheit brüchig, Ethik nur noch in homöopathischen Spurenelementen erkennbar, die Egomaniaks überschreien sich gegenseitig und auch sprachlich findet man sich in einer Einöde.
Zudem beginnt der Gedanke einmal mehr Gestalt anzunehmen, dass vermutlich die meisten Empfänger und Empfängerinnen zeitgemäss belastet solches und dieses Geschreibe beiseite wischen, um sich noch intensiver sinnvollerem Zeitvertreib und gewichtigeren Problemen widmen zu können, was auch immer von Armdrücken bis Zumba an Bemerkenswertem getrieben wird.
Also lässt man sie alle am besten freundlich in Ruhe. Und schon gar nicht ergebe man sich dem Irrtum und Illusion, man könne und man müsse da was ändern. Folglich wäre zu überlegen, es künftig sein zu lassen, diese Website noch zu alimentieren. Denn ich weiss durchaus, dass Vereinzelte dies hier blöd, anmassend, hochgestochen, frauenfeindlich, unverständlich, arrogant und überhaupt überflüssig finden. Kann sein. Vielleicht wird es wirklich Zeit für eine innere Emigration ohne Resignation? Schau mer mol.
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Kommentare (6)
In der Schweiz leben wir in einem Schlaraffenland. Mit einer Mehrheit von Dummen, die nicht wissen, was sie tun. Von Gleichgültigen, denen eh alles Wurst ist. Von Schlauen, denen vor allem wichtig ist, was ihnen selber nützt. Und von intelligenten Gemeinen, die dafür andere über den Tisch ziehen. Wer hier Texte wie beispielsweise diejenigen von Valentin Trentin lesen will, ist eine Ausnahme; was aber nicht bedeuten soll, sie nicht mehr zu verfassen und in Umlauf zu bringen.
Mein Fazit: Ich weiss, dass ich nichts weiss. Das Denken darum aufgeben? Sicher nicht.
Zu Recht, Herr Bannwart, empfehlen Sie nicht den Einstieg in das Sumpfgebiet der Social-Media, wo die versammelten Frustateure ihre Probleme und Aggressionen auf den Schrottplätzen und Schutthalden von TikTok und Co. abladen. Trentin sollte weitermachen, auch wenn mir nicht alles zupass kommt, was er so von sich gibt. Es gibt übrigens ein probates Mittel gegen die Abfall-produkte der pseudosozialen Medien: Einfach nicht mitmachen, sie aushungern, wenn Sie so wollen.
Ich verstehe natürlich, wenn Du in der Zeit, da bald sämtliche Regierungsober-häupter die Vertrauensfrage stellen, im übertragenen Sinne etwas ähnliches tust. Es ist ja bekanntermassen der Fluch der Freiwilligkeit, der in unserer trägen Zeit zum typischen Schweizer Kompliment führt: Ich habe ja nichts dagegen gesagt, als ist es doch gut?
Natürlich weisst Du, dass ich Deine profunde und zeitkritische Art sehr schätze. Ob sich aber Aufwand und Ertrag - Gibt es überhaupt einen söttigen? - die Waage halten, wage ich halt zu bezweifeln. Trotzdem gibt es gewiss mehr stille Nutzniesser, die sich an Deinen Beiträgen freuen, auch wenn die Rückmeldungen recht rar sind. Das ist jedoch bei unseren GA-Kolumnen auch nicht grundlegend anders. Aber ob wir deshalb auf die Social Media umstellen sollten, wo wir vielleicht numerisch zahlreiche «Likes», aber von möglicherweise «ungelikter» Seite erhielten, bestreite ich.
Blöd, anmassend, hochgestochen, frauenfeindlich, unverständlich, arrogant und überflüssig finde ich die Beiträge von Valentin Trentin nicht, wenngleich es den des Lateinischen nicht mächtigen Leserinnen und Leser gelegentlich schwerfallen mag, dem Gesagten zu folgen. Zur geistigen Aufrüstung und des gepflegten Austauschs sind deine Bulletins, lieber Valentin, höchst willkommen. Der Kampf um Aufmerksamkeit im gigantischen Medienuniversum ist für subtile Gemüter belastend, und Schwerpunkte zu setzen, für die persönliche psychische Gesundheit essentiell. Anfeindungen und Verunglimpfungen anderer gehören in den Kommentarspalten der Tagespresse zum Alltag. Verschlimmert werden die Leserbeiträge durch ungelenken Schreibstil mit eklatanten Orthografiedefiziten. Selbst die Alte Tante von der Falkenstrasse in Zürich ist davor nicht gefeit. Deutsch als Fremdsprache (oder Sprache mit der man fremdelt) gehört auch für Deutschschweizer zur heutigen Realität. Darüber vergrämt zu sein, bringt nichts. Mit fortschreitendem Alter erlaube ich mir zunehmend, keine Illusionen oder Weltverbesserungsphantasien mehr zu haben.
Lieber Valentin,
ich begleite und bewundere Dich still. Mir passen Deine Gedanken, Deine feine und spitze Sprache, Dein Witz, das Quere - Du bringst Bewegung in meinen Alltag. Wie oft wollte ich schon auf starke und berührende Texte von SchriftstellerInnen einen meiner Gedanken dazu geben.
Gemacht habe ich es selten. Und doch, Deine Nährung, und die vieler Anderer, stärkt und hält mich aufrecht. Danke!
Liebe Grüsse von der Hinterbühne, Pello
E guets Nois