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Macht doch nachdenklich, oder?

Vor kurzem entdeckt. Es gibt sie wieder, die MGs, von denen einst nicht wenige Männer, aber auch Frauen, in den 70ern und 80ern gerne einen besessen hätten. Ob die Neuauflage ähnlich starke Gefühle weckt, wäre zu untersuchen.

Wer britische Automobile anderen vorzieht, erinnert sich gerne an Alvis, Aston Martin, Bentley, Bristol, Daimler, Humber, Jaguar, Land-, Range-Rover, Rover, Rolls-Royce, Triumph, TVR und an die unter Männern mit sportiveren Tendenzen und ästhetischem Flair auch an die Marke MG. Einen MG zu besitzen, war insofern verlockend, dass er auch bei den jungen Frauen neben dem Sitz des Fahrers nicht gerade unbeliebt war. Und manchmal nicht nur das Auto.

In meinem Fall war das allerdings gerade umgekehrt. Sie fuhr, ich war der Fahrgast. Mit der Chauffeuse ist eine ziemlich lebhafte Kochschullehrerin gemeint, die einen, ich glaube einen gelben MGC mit einem 2,9 Liter-Sechszylinder-Motor charaktervoll steuerte. Eine bleibende Erinnerung, nicht nur an den Sportwagen.

Sie hat mir erzählt, dass dieser Edelcar auch schon mal nur auf drei Zylindern gefahren sei. Irgendwas mit der Zündverteilung habe da nicht funktioniert. Und es soll da sogar einen MGB V8 mit einem 3.5 Liter V8-Motor von Rover gegeben haben. Eine wahre Maschine, Männer!

Nun, warum erzähle ich das? Ganz einfach, weil die Marke MG nach dem Niedergang im Jahr 2005, wenn auch nicht in England, so doch im Reich der Mitte wieder auferstanden ist.

Dafür gesorgt hat die chinesische Nanjing Automobile Group, die 2007 von Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) übernommen wurde. Seit 2006 gibt es jetzt die MG Motor UK Limited mit Sitz in Birmingham, die in China produzierte Modelle unter dem Markennamen MG vertreibt.


Bulletin 291 270924

MG made in China
Wenn Sie nun denken, ich würde als werbender Influencer aufspielen, dann darf ich Sie platterdings enttäuschen. Von dem, was den Charme der MGs aus den 70ern und 80ern ausmachte, ist nur noch wenig zu sehen. Eigentlich gar nichts.

Die Neuauflage unterscheidet sich kaum von den zahllosen Bonbonnieren und SUVs, wie man sie täglch auf den Strassen sieht. Für mich gilt immer noch ein wenig: 
«Rule, Britannia! Britannia, rule the waves! Britons never, never, never will be slaves.» Und das schon gar nicht von der Autoindustrie jenseits des Ussuri.


Hier ein kleiner Rückblick. Klicken Sie auf das Bild, dann sehen Sie den Sportwagen in seiner ganzen nostalgischen Pracht.

Kommentare (1)

Yves Polin am 30.09.2024 07:53

Man könnte sie dafür lieben, die Chinesen. Vielleicht kann man das edle Teil auch einmal bei Temu* bestellen.

*Plattform, auf der Händler ihre Produkte anbieten und direkt an die Kundschaft verschicken. Über 100 000 chinesische Händler sind da registriert.

22. September 2025 oder
1 Vendémiaire 334, Jour du Raisin

26. September 2025

Le 1 Vendémiaire, dies natürlich nach dem calendrier révolutionaire. Das war damals zugleich Jahresbeginn aber auch der Start in den Erntemonat, und wie sinnvoll, auch der Tag der Traube und des Herbstbeginns. Ist nun eindeutig meine favorisierte Jahreszeit. Nicht nur der Trauben wegen. Denn sie ist nicht zu heiss und nicht zu kalt.
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