Kritik

Olympia: Endlich vorbei.

Wie bitte? Sie wollten wissen, was so alles mit Hyperschall-Geschwindigkeit mir an den beiden Gesässmuskeln (musculus gluteus maximus) vorbeibraust. Da wären sofort mal die Olympischen Spiele Nr. XXXIII – Paris hin oder her – zu nennen.

Nicht aber jene im Olympia der Antike, während denen im klassischen Griechen-land, also weder in Sparta noch in Athen, Kriege geführt werden durften, was wiederum zur Frage verleitet, warum dieser Gedanke im Nahen Osten und an der ukrainischen Grenze keine Resonanz findet. Die Hamas und Putin wissen warum.

Und wenn schon «Olympia», dann weit eher jene in «Les Contes d’Hoffmann», der phantastischen Oper von Jaques Offenbach; dies allerdings mit dem Vorbehalt, dass beim Gedanken an jene Aufziehpuppe Lebendiges dem Mechanischen vorzuziehen wäre. Ich denke da durchaus auch an ein Gemälde von Edouard Manet (siehe Bildausschnitt).

Und ganz sicher auch an Olympe de Gouges, eigentlich Marie Gouze, die Mutter-gottes der Feministinnen, die für die Frauenrechte gegen die Männerclique der Jakobiner kämpfte und dafür am 3. November 1793, also am 13 Brumaire des Jahres II, dem Jour du Topinambour, als angebliche Royalistin guillotiniert wurde.

Natürlich habe ich mich an den unzähligen TV-Übertragungen vorbeigeschlängelt. Meine Maxime wollen Sie wissen? Sport schaut man nicht. Sport macht man. In meinem Fall im Wald oder auf dem Laufband und an der Kraftgeräten im Fitnesscenter.

Was mich dann allerdings zwei Wochen lang nötigte, den Renngazellen der Stadien, den Klettermaxen an der Noppenwand oder den Golferinnen in Intervallen zusehen zu müssen, um dann einmal mehr zu erkennen: Das ist nicht meine Welt.

Klar doch: Chapeau, Respekt und Ehrenbezeugungen für die spitzensportlichen Höchstleistungen der Athletinnen und Athleten. Sollen sie doch. Aber das mit Nationalismus und vergleichenden Medaillenspiegeln zu verbinden, ich weiss nicht, ob das den Weltfrieden befördert. Na gut, an den glaube ich schon lange nicht mehr.

Und jetzt mal generell: Noch nie haben mich Ereignisse und Events gebannt, welche penetrant, wie Honig die Schleckmäuler oder Fäkalien die Fliegen, die Massen anziehen. Ich denke da an OpenAirs, Volksversammlungen, Aufmärsche der Rechten und Linken, der Impfnadelgegner, ganz allgemein an Demos, aber auch an SlowUps auf den Fahrrädern der Velotaliban, an tobende Fussballstadien, drei Akkorde-Rock-Konzerte, die Love Mobiles der StreetParades und anderen Wahnwitz, eben schlicht an die kollektiven Massenballungen der Neuzeit.


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Kritik ohne Polemik: Ein Rückkommen

22. September 2025

Es stimmt schon, so eine treffsicher gezielte Verbalattacke macht ab und an schon sehr Spass. Aber bitte massvoll und human.
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