Erst mal was zur Etymologie: Pfingsten leitet sich von altgriechisch πεντηκοστὴ ἡμέρα (pentēkostē hēméra), also vom fünfzigsten Tag ab. Ja gut, aber fünfzig Tage nach was? Nach Ostern natürlich.

Was aber gibt's zu feiern? Klerikal heisst es das «Pfingstwunder». Siehe Apostelgeschichte: Erzählt wird von «mächtigem Rauschen», vermutlich der Sturm vor dem Gewitter, dann von «etwas wie Feuer in Form von Flammenzungen». Das wäre dann der Heilige Geist gewesen, der herabgekommen sei. Ich tippe eher auf ein ordinäres Gewitter.

Gut, wer das glauben mag, soll es tun. Und auch daran, dass die Apostel ohne mühselige Sprachkurse «plötzlich in vielen Sprachen sprachen und alle Zuhörenden sie verstehen konnten». Das wäre ja immerhin «bis ans äusserste Ende der Erde» via Sprachkenntnisse wünschbar und somit ein Beitrag zum Weltfrieden gewesen, um den sich bekanntermassen ja auch 2024 keine Friedenspalmen ranken.

Aber immerhin wäre mal Schluss mit dem Babel von damals gewesen, und ein Ende des politischen Gebabbels von heute in Sicht gekommen. Und wir begrüssten es sicher, wenn die Botschaft von Pfingsten vom «Geist der Liebe und des Friedens» tatsächlich erfüllt wäre.

Aber eben, das zu glauben, fällt genau so schwer, wie an Wunder, Auferstehung und Himmelfahrt. Dann schon eher, dass diese geistlose und zugleich entgeisterte Welt noch zur Hölle fahren wird, wenn wir so weitermachen.