Eisenbahn-Nostalgie

Rückblende auf den 15. Mai 2018:
Die «Schnorrer vom Dienst»
«Experten» im Dienst

Also gegen Fidel Castros Brandreden kommen sie nicht an: Und es ist auch etwas übertrieben und ungerecht, sie als «Schnorrer vom Dienst» zu apostrafieren. Sie dann auch noch mit Slampoeten zu vergleichen, ist insofern unangemessen, weil sie ihre Materie sachlich-trocken-umfassend-detailliert und nicht schillernd-pseudoeloquent vorzutragen gezwungen sind. Daher offenbar die rhetorischen Sonderleistungen, was Akribie und Überlänge betrifft.

Oder möchten Sie etwa mit ihnen tauschen? Mit einem aargauischen National-rat der gesamthaft 460 Minuten lang ein Auditorium volllabern musste, das sich nicht immer durch vollständige Anwesenheit und Aufmerksamkeit auszeichnet? Keine amuse bouche, wahrlich nicht.

Auch eine Nationalrätin macht sich mit insgesamt 344 Minuten nicht gerade kargen Wortgebrauches verdächtig. Sie hat auch schon mal an einer Aktionärsversamm-lung mehr als eine Viertelstunde lang nach hundert anderen Rednern mit Berech-nungsbeispielen aus ihrem Spezialgebiet dafür gesorgt, dass der Apéro riche sehr spät nicht nur knurrenden Mägen serviert werden konnte.

Warum also nur? Warum diese Längen, dieses teilweise redundante Zeug? Warum finden die den Schlussatz immer später als vorgesehen? Lassen die sich etwa von den Inhalten berauschen und zu Monsterreden hinreissen? Geht's wirklich nicht kürzer und konziser? Hierzu ein Beispiel.

Beispiel lang
«Nun hat es sich gezeigt, dass der anfängliche Hustenreiz in meinem hinteren Mundraum sich allmählich zu einer ausgedehnten Halsentzündung mit Tendenzen zu einer Rachenentzündung (Pharingitis) und einem Ausbreitungsfaktor in die Bronchien mit einer akuten Gefahr hin zur entzündlichen Veränderung der Lunge, dies im Sinne einer Pneumonitis mit entprechendem Temperaturanstieg und Schweissausbrüchen entwickelt. Demzufolge kann ich an der Sitzung vom (Datum und Zeit) der Gesundheitskommission beim besten Willen nicht teilnehmen.» 

B
eispiel kurz
«Habe Fieber und Halsschmerzen. Komme heute nicht.» 

Übrigens
Wer, denken Sie, sind die Rekordhalter? Es ist ein wenig wortkarger Innerschweizer mit 499 Minuten und, wen wundert's, an zweiter Stelle der Allzeitbereit-Pfadfinder, Oberkommentator und Armeefreund, NR Balthasar Glättli mit 492 Minuten


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