Region Brugg

Bocken, statt Glocken blocken?

Schon Goethe wusste es und lässt seinen Mephistopheles fluchen:
«Jedem edlen Ohr kommt das Geklingel widrig vor.
Und das verfluchte Bim-Baum-Bimmel,
Umnebelnd heitern Abendhimmel,
Mischt sich in jegliches Begebnis,
Vom ersten Bad bis zum Begräbnis.»

Jahrzehntelang hat sich die reformierte Kirchenpflege in Brugg geweigert, auch nur einen Hauch von Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Glockengeläute während der Nacht im Zeitalter der Armbanduhren und Gute-Stuben-Pendülen zu gestatten.

Und siehe, es ward die Erkenntnis gereift: «In der heutigen lauten Zeit macht es durchaus Sinn, wenn wir das Bedürfnis unserer näheren und ferneren Nachbarn nach nächtlicher Stille und Ruhe achten.»

Das war nicht immer so. Als ehemalige unmittelbare Nachbarn eines Kirchturms wissen wir, wovon wir reden. Um es noch einmal und engültig klarzustellen: Uns haben nicht primär die viertelstündigen Hammerschäge in der Nacht vertrieben. Die ev. ref. Kirchenpflege scheint sich weiter eher auf das Vertreiben von Pfarrerin-nen zu konzentrieren.

In unserem Falle also weit gefehlt. Für den Exodus haben vielmehr sekundär und endgültig die nächtlichen Gröhlattacken, Balkangesellschaften und Vespa-Quartier-Rennen trotz REPOL-Interventionen rund um das Bauernsekretariat gesorgt.

Im neuen Stadtteil Schinznach-Bad geniessen wir nun das Gebimmel der beiden Glocken der ev. ref. Kirche, welche Gottesdienste und den Sonntag sanft beschallen.


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Ist die SP noch sozialdemokratisch?

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