Region Brugg
Linn for ever. Bözberg says never.
Neue Gewichtung nach Rücksprachen

Eiszeit in Bözberg? Oder gar Seldwyla? Nein, das nicht. Aber eine Gruppierung in Linn gibt trotz vier deutlichen Abstimmungsresultaten nicht auf. Der Ortschaftsname Linn soll wieder hergestellt werden. Und zwar inklusive Postleitzahl, also 5225 Linn.
Das scheint dem Bözberger Gemeinderat wenig zu gefallen. Er sieht sich den vier Abstimmungsresultaten verpflichtet und hat primär den Gemeinsinn im Blickfeld und votiert für Zusammengehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl; nennt aber, als Kontrast zu dieser ethisch eingefärbten Begriffswahl, das Ansinnen einer Linner Gruppierung «zynisch» und betrachtet es als «politisch inszeniertes Buebetrickli».
Die Römer nannten das CARPE DIEM. Nun gut. Das sei ihm unbenommen. Eine lösungsorientierte Wortwahl ist das eher nicht. Man ist versucht, an Bunker und Panzersperren auf beiden Seiten zu denken. Und hofft, das sei nicht so. Von denen hat es ja da oben in der vorgeschobenen Stellung des Réduits genug gehabt.
Was 1306 im Habsburger Urbar (1303-08 ze Linne, 1307 ze Lind) zum ersten Mal erwähnt wird, soll jetzt nicht einfach verschwinden. Soll man es einigen Linnern verdenken? Dennoch, das Ganze ist emotional verfahren und auf beiden Seiten eher eine bucklige Angelegenheit.
Vorbildliches hat sich bekanntlich vor genau einem Jahr in Brugg mit der Fusionsgemeinde Schinznach-Bad ereignet, das jetzt als Stadtteil gilt, aber dennoch mit 5116 Schinznach-Bad postalisch und teilweise mental weiterexistiert.
Wegen einem Strassenamen müsste das Begehren beim Regierungsrat sicher nicht scheitern. Obschon solche «Entscheide von Oben» eigentlich von allen Parteien wenig goutiert werden. Wie auch immer, irgendwann wird dann auch 5213 Villnachern dran kommen, oder? Reale Visionen erfordern keinen Hausarzt.
Stellungnahme des Gemeinderates Bözberg

Um die Sachlage in der aktuel-len Bözberg-Linn-Debatte zu objektivieren, ist hier der Offene Brief des Gemeinderates eingefügt.
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