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«E. Gabriel & Cie. GmbH»: Textprobe 5

Hier also die 5. Textprobe aus meinem vierten Buch «E. Gabriel & Cie. GmbH», nämlich der Anfang der politischen Novelle: «Grossrat Johann Leuchtenberger-Mozzis Versuch, 2015 eine Rede zum Nationalfeiertag zu halten».

Sehr verehrte Frau Ständerätin Blusenheim-Rahmspeck, meine Herren Nationalräte Bochsler und Flachmann, Frau Nationalrätin Hummelberger-Neff, liebe Grossratskolleginnen und -kollegen, Herr Bezirksgerichtspräsident Busslinger, Herr Gemeindepräsident Mosimann, meine Damen und Herren von den Medien, und schliesslich, liebe Mitbürger …

(Weiblicher Zwischenruf: »Es hat auch Mitbürgerinnen hier!«)

… wie bitte, ach so, dann halt liebe Mitbürger und Mitbürgerinnen von Stocherswil-Oberthalen, wenn wir heute zum 725. Mal an jene Männer denken, …

(Zwischenruf rechts: »Zum 724. Mal! Lern endlich mal rechnen, Mozzi!«)

… wenn wir … könnte man vielleicht diese Hintergrundmusik jetzt ausmachen … wenn wir also nach vielen Jahrhunderten an jene Männer und Genossen …

(Zwischenruf links: »He Mozzi, 1291 gab es noch keine SP!«)

… wenn wir … was ist jetzt mit dieser Musik … wenn also diese Männer, diese Eidgenossen, einst auf dem Rütli … wer ist hier für die Technik verantwortlich … wo war ich … wenn die einen heiligen Eid geschworen hatten, eine Nation zu gründen, dann müssen wir uns auch heute fragen, was ist daraus geworden? …        

(Zwischenruf aus der Mitte: »Sowas wie du, Mozzi!«)

… Was? … Äääh, ja, wir müssen uns fragen … ich bitte Sie noch einmal, stellen Sie diese Musik … danke, geht doch … ich darf jetzt also weiterfahren und …

(Zwischenruf vorne: »Muss das sein?«)

… und Sie fragen: Was ist daraus geworden? Und was soll aus uns noch werden?

(Zwischenruf: »Ein Volkslangweiler wie du. Komm’ endlich auf den Punkt!«)

Das werde ich, warten Sie’s nur ab, das werde ich. Ich habe dazu die einzig berechtigte Antwort: Wir haben viel erreicht. Unserer Schweiz geht es gut. Wir dürfen stolz sein. Denken Sie zum Beispiel an die technologische Entwicklung … wo immer Sie sind, man erreicht Sie …

(Ein Handy klingelt penetrant und nokiamässig.)

… Sie hören es selber … könnten Sie trotzdem für einen Moment der Besinnung Ihre Geräte ausschalten … denn ich will Ihnen nicht verhehlen, dass wir uns gerade heute, und besonders an diesem Feiertag, nicht einfach getrost im privaten Liegestuhl zurücklehnen dürfen …

(Zwischenruf: »Wir sind keine Penner, Mozzi!«)

… das habe ich damit nicht behaupten wollen … um dann … Moment … um dann auf den goldenen Lorbeerblättern auszuruhen, so schön das manchmal auch wäre. Ausruhen ist falsch. Denn unser Wohlstand kommt nicht von alleine zu uns …

(Am Ausschank eine kernige weibliche Stimme: »Drei Stangen, einmal Servela halbschwarz, zwei Mal Bratwurst, dunkelbraun … ein bisschen fix, Emil, die haben Hunger!«)

… geht das auch etwas leiser da hinten? … wenn wir also wie unsere Vorfahren unser täglich Brot auf dem Tisch haben wollen, dann müssen wir tüchtig arbeiten, das schleckt nun mal keine Geiss weg

(Am Ausschank: »Noch drei Stangen, jaa, kommt sofort!«) ...


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