Ich operiere im Moment nach dem Grundsatz «Reculer pour mieux sauter». Der vorgezogene Band «Essays und Aphorismen II» wird eine Art Viertelstunden-Lesebuch sein, will heissen, ein Buch für kurze Lesemomente. Es taugt vielleicht sogar auch als Geschenkidee.

Die Grossoffensiven an Grosskampftagen gegen die vereinigten Moderbrigaden für Kunst, Kultur und Krach können warten. Ich könne es auch bleiben lassen, ist mir geraten worden. Aber da kultivierte ich einen Hörverlust auf dem rechten wie dem linken Ohr. Ich mache trotzdem weiter. Hier sitze ich, ich kann nicht anders. Wie sagt anstelle von Luther Gottfried Benn? 

Und heißt dann: schweigen und walten,
wissend, daß sie zerfällt,
dennoch die Schwerter halten
vor die Stunde der Welt.

Alsdann: Hütet euch am Morgarten, Posaunisten des Banalen und Fatalen, Trommler des Trivialen und der Oberfläche! Aber bewahrt uns, frei nach Adorno, vor dem Gequake und Geschnatter «der dummen Kerle, die Okkultismus für Metaphysik» halten.