A:

Und wird das?

B:

Zu wenig. Ich wünschte mir mehr. Gottfried Benn schreibt ja nicht zufällig von «einer Art Aktion am Sandsack: einseitig, ergebnislos & ohne Partner.» Das hat schon was.

A:

Also resignieren?

B:

Auf keinen Fall. Das hiesse kapitulieren. Der Schweizer Soldat kapituliert nie.

A:

Ach so. Schreiben, um nicht kapitulieren zu müssen? Ist es das?

B:

Keine Ahnung. Ich tu’s einfach. Ein gelungener Satz ist wie guter Sex. Befriedigend und zu neuen Taten ermunternd.

A:

Ein kühner Vergleich. Aber bitte. Könnte es nicht sein, dass der Mangel an Echo mit der Art, den Inhalten und der Sprache Ihrer Bücher zusammenhängt? Die seien ja nicht gerade einfach zu lesen. Man spricht von «sehr elitär» und vor allem von den Fremdwörtern.

B:

Von den Fremdwörtern? Gibt es sowas überhaupt? Wem Wörter fremd sind, sollte entweder die Klappe halten oder wikipedieren. Ich gebe mir Mühe und wähle das Wort, das am präzisesten einen Sachverhalt beschreibt. Da erwarte ich eine Gegenleistung. Das sollte man ja noch dürfen wollen.

A:

Ein Beispiel, bitte.

B:

«Vitalität» statt «Lebenskraft». Letzteres klingt hölzern und doch schon sehr Deutsch. Ich will das jetzt nicht historisch vertiefen.

A:

Haben Sie was gegen die Deutschen?

B:

Nein. Aber gegen das allzu Deutsche.

A:

Und das wäre?

B:

«Grünfläche» statt Rasen. Oder «Bürgersteig» statt Trottoir. Und die Tendenz zu glauben, alles ordnen und reglementieren zu müssen.