Kritik

Toxikologie im Schweizer Farbfernsehen

Nicht neu ist er, der «Männerdiskurs» mit Aberrationen wie «Der neue Mann» mit den Untergruppen «Omega-Mann, Alpha-Mann», und jetzt auch noch der «Toxische Mann».

Was also zeichnet diesen «eklen Bovist» aus? Vergiftet er sich täglich mit zwei Liter RedBull? Stopft er tonnenweise Viagra in den Blutkreislauf? Blocht er ferrarimässig wie vergiftet mit 90 Sachen durch idyllische Dörfer? Oder schnorrt er täglich zwanzig Frauen an und wundert sich vergräzt, wenn er nicht landet.

Mag sein. Immerhin taugt der toxische Mann für eine Solomännerrunde im «SF SRF-Club». Da wird dann definiert, apostrophiert, deklariert, negiert, polemisiert und beleidigt bis hin zur Resignation des Zuschauers, der den roten Knopf der Fernbedienung drückt.

Dass man solche Debatten meiden darf, müsste eigentlich schon nach wenigen Minuten klar sein. Denn sie scheitern mit penetranter Regelmässigkeit am Grundsatz des «pars pro toto», also Teile für das Ganze zu nehmen. Und das ist immer falsch.

Denn man weiss, den Mann, die Frau, den Weichgespülten, den Hartgesottenen gibt es nicht. Solche Charakteristika führen in die Welt der Pauchalen; und die sind wie im All-in-One-Tourismus zwar preiswert, dafür geistig billig und seelisch dürftig.

Wer wundert sich dann, dass am Schlusse solcher Emissionen die Kontrahenten gleich weit sind wie am Anfang, was ein Beleg dafür sein kann, wie notwendig solche Plauderrunden sind.


Kommentare (1)

Emmanuel Silberstein am 04.02.2019 10:11

Herrjeh, das Schweizer Fernsehen. Sie schauen das noch?

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Die Obristen der Vereine
Schon seit Jahrzehnten lässt sie sich beobachten. Die Tendenz, irgendwelche Präsidentinnen und Präsidenten von irgend-welchen bedeutungsvollen Vereinen zum Beispiel als «Oberster Schulleiter der Schweiz» zu titulieren.

Mal weiterdenken: Da dürfte dann aber auch nicht der «Oberste Gynökologe» fehlen. Oder der «Oberste Kaninchen-züchter», der «Oberste Wetter-frosch», die «Oberste Oberin», der «Oberste Bauernfänger» oder der «Oberste Autist».

Und natürlich auch nicht der «Oberste Schriftsteller der Schweiz». Wer soll das denn sein? Bärfuss, Bichsel, die beiden Beutler, Burren oder Capus? Alles falsch. Es ist eine «Oberste Autorin». Sie heisst Jacqueline Aerne. 

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