Kritik

Die katholische Kirche:
Ein Patient im eigenen Krankenlager?

Hier als Zunge-Zergeher zwei kleine, schon auch etwas ungerechte Episoden, ein Narrativ aus der Heilsgeschichte der katholischen Kirche, die krankhaft eine Chance nach der anderen verspielt, im eigenen Spitalbett zu überleben.

11 eccl cath ev ref

Einsiedeln, altes Spital ca. 1940


Episode 1

In einem deutschen Krankenhaus wird einem katholischen Chefarzt wegen erneuter Heirat gekündigt. Der Mann hatte nach der Scheidung von seiner ersten Frau erneut standesamtlich geheiratet.

Weil die erste Ehe nicht annulliert wurde, sei nun die zweite nach Kirchenrecht ungültig. Die Klinik kündigte ihm mit der Begründung, er habe damit gegen Loyalitätspflichten laut Arbeitsvertrag verstossen.

Das Lebenszeugnis leitender Mitarbeiter müsse der katholischen Glaubens- und Sittenlehre entsprechen. So viel zur Glaubens- und Meinungsfreiheit 229 Jahre nach dem Bastille-Sturm. Wäre wohl wieder einmal einer fällig?


Episode 2
Am Samstag, dem 27. August 1938 starten fünf Maschinen des Typs Fokker CV-E, um an den Internationalen Flugtagen von Lugano teilzunehmen. Man will für die junge Flugwaffe werben. Vier Maschinen stürzen in einer Nebelwand in der Region Hoch Ybrig ab.

Ein Offizier überlebt, Oblt Hugo Sommerhalder. Die ersten Tage seines Aufenthaltes im Spital Einsiedeln sind nicht nur eine Pein sondern auch peinlich. Da Sommerhalder evangelisch reformiert ist, will ihn das katholische Pflegepersonal nicht betreuen.

Die Weigerung ging so weit, dass Chefarzt Dr. med. Meyenberg sich veranlasst sah, mit vorgehaltener Armeepistole sein Pflegepersonal zu zwingen, Oblt Sommerhalder die nötige Pflege zukommen zu lassen.

Schon klar: Pars pro toto ist immer nie ganz richtig, aber dennoch bezeichnend für eine Organisation, in der Weihbischöfe homophile Priester als conditio sine qua non sehen, um’s mal in Kirchenlatein auszudrücken.


 

Kommentare (0)

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In der AZ gefunden: «Derlei liest man beklommen – und wie mit stockendem Atem.» Warum «wie mit»? Mit stockendem Atem würde genügen, auch wenn in der Regel der Atem höchstens mal über solch wunderbarer Schreibe stockt.

Oder dann diese Preziose: «Doch eben darin liegt ein bestimmter Wert des Romans.» Nur einer? Und wodurch ist der eine bestimmt?

Und dann dies: «Dass er uns das historisch Verbürgte in Bildern von bisweilen apokalyptischer Stille in unserer Bewusstsein lenkt, ist schmerzhaft und in seiner Genauigkeit oft kaum zu ertragen.» Die apokalyptische Stille? Was soll das denn sein? Das Schweigen der Lämmer? Und kaum zu ertragen? Das talentiert ungenaue Sprach-geschwurbel?

Zum Schluss noch dies: «In Frankreich wuchs sich der Roman zum Sensationserfolg aus.» Der Roman, ein Sensa-tionsauswuchs? Ein Wasser-trieb?

Kommentar zum «Klang der Kristalle».

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Soeben ist ein längerer Kom-mentar zum Thema «Doofsein oder Esoterik» von einer Person eingetroffen, die es vorzieht, anonym zu bleiben. Da der bemerkenswerte Text etwas lang ist, keine Pejorativa enthält und zudem unprätentiös wirkt, soll er gesondert als PDF-Dokument allen Leserinnen und Lesern zugänglich sein.

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