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Der erfolglose Jungpolitiker Hans-Egon Drexler möchte Kantonsrat werden. Leider holt ihn seine radikale Vergangenheit ein. Oberholzer und seine Freunde Thalberg und Artmann gehen mit nachrichtendienstlichen Methoden der Sache nach und entdecken allerhand Lusches in Drexlers Vergangenheit.

Die Passage

Er durfte daher vermuten, dass Artmann als nicht gerade unbegabter Netzwerker in seinem Berufs- und Militärumfeld die richtigen Leute in Bern und Zürich kannte. Deshalb jetzt auch seine Frage und Artmanns Antwort.

«Ja, die auch. Und die haben ganz schön Intrigantes über Drexler erzählt. Und es kommt noch besser. Wir haben Beweismittel.»

«Dann lass mal hören.»

«Sehr gerne. Folgendes: Über Drexler gibt es zwei Polizeiprotokolle, die besagen, dass er zwei Mal festgenommen worden ist.»

«Festgenommen? Wegen Ökoterrorismus oder chronischem Vegetarismus? Hat er sich an ein Bahngleis gekettet oder eine Metzgerei gestürmt?»

«Schlimmer. Er ist in einem Schwarzen Block mitmarschiert, einmal in Bern und einmal in Zürich. Man hat ihn beim Scheiben-Einschlagen und Steinewerfen gegen die Staatsmacht erwischt. Da er aber noch nicht älter als 18 Jahre gewesen ist, hat für ihn das Jugendstrafrecht gegolten. Er wurde zu einer sogenannten persönlichen Leistung von zwei Monaten verurteilt, und so viel ich gehört habe, nach dem zweiten Vorfall gebüsst. Immerhin 2000 Franken.»

«Viele zu wenig für diesen Vandalenkasper.»

«Mehr geht nicht. Das ist da Höchstmass. Aber da ist noch was. Drexler ist Mitglied einer Sekte. Sie nennt sich «BEGOTT». Das steht für BEKENNTNIS ZU GOTTES NATUR. Ist so eine Art Mischung von Scientology mit diffusen Strömungen von Naturenergien. Inhaltlich esoterisch und grün angehaucht, organisatorisch straff hierarchisch gegliedert und ganz sicher missionarisch. Eine üble Hochzeit von Dogmatismus und Naturliebe. Jedenfalls haben wir Stoff genug, seinen Wahlkampf zu diskreditieren.»

Oberholzer wäre begeistert gewesen, wenn es seinem Naturell entsprochen hätte, in ekstatischen Taumel auszubrechen.