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Ein kleiner Tour d'Horizon

Mal sehen, was diese Woche uns auffällt und letzte Woche uns aufgestossen ist. Ein paar Themen findet man allemal. Zum Beispiel im Kommentar zur bischofsorientierten Personaldebatte im Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) oder zu den Machinationen des IZRS, notabene im gleichen Spital.

Diese Woche

Personalien bei den Evangelisch-Reformierten
SEK-Präsident Locher wiedergewählt: Als passionierter Agnostiker berühren mich die Machtkämpfe in der Ev.-Ref.-Kirche etwa so, wie den Stoiker die gegenwärtige Fussball-Hypertrophie. Nämlich gar nicht. Und schon gar nicht der evangelische Griff nach der Mitra à la façon des catholiques.

Doch was stünde den Religions-Konfessions-Gemeinschaften wirklich gut an? Wenn sie sich endlich vom Staat abkoppeln würden oder der Staat von ihnen. Gott ist eine Affäre des Individuums, Privatsache und immer wieder Gegenstand von Fragen. Das ginge auch ohne SEK. 

Zudem hatte der AZ-Journalist kein inniges Verhältnis zur Mathematik. 24 Stimmen für Frau Famos sind bei 70 Delegierten 34,4 Prozent bei drei Enthaltungen, und nicht «knapp 40 Prozent». Das entspricht etwas mehr als einem Drittel für die antiepiskopale Bilderstürmerin. Ist nicht gerade berauschend.



Letzte Woche

IZRS, nicht zum letzten Mal
In Bellinzona haben die Rauschebärte und Fundamentalisten des Islamischen Zentralrates der Schweiz (IZRS) eins auf ihr glaubensbetoniertes Moscheedach bekommen. Allerdings nur mit einer statt drei Verurteilungen wegen Verbreitung von Terror-Propaganda.

Trotzdem: gut so! Weniger goutieren kann man, dass einige von fanatisierter Unruhe Ergriffene an der Urteilsverkündung durch arabische Zwischenrufe auf- und lästigfielen. Notabene am Bundestrafgericht. Nun gut, was kann man schon erwarten von Irrläufern, welche am liebsten die Scharia einführen würden, wenn sie das könnten.

Dass drausen vor dem Gericht Journalisten dann offenbar bedroht wurden, soll hier nicht eine Fussnote bleiben.


Ausnahmsweise mal Frau Merkel
Sind die Tage von Frau Merkel gezählt? Ereilt sie dasselbe Schicksal wie weiland Bundeskanzler Kohl? Die Spekulationen überschlagen sich täglich. Ob's ein salto mortale für die talentierte Problem-Aussitzerin wird, lässt sich noch nicht prognostizieren. Also lassen wir es.



Leichen im Keller?

Die leichtfertig gängige Wendung «Leichen im Keller» hat was grauenvoll schauerliches an sich. Sollte man meiden und bessere Ausdrücke suchen. Würde ich auch bei meinen ärgsten Gegnern nicht andeuten. Und schon gar nicht beim neuen AKB-Direktions-Präsidenten, der beteuerte, keine zu haben, und wohl auch keine hat. 

Gefallen gefunden hat auch sein Kommentar zum Lohndeckel für die Spitzenkader der AKB: «Ich habe gesagt, dass die AKB eine Herzensangelegenheit ist. Natürlich kann man bei einer Grossbank noch mehr verdienen. Aber was will ich jeden Tag von Unterentfelden nach Zürich fahren, im Stau stehen und im Job ellbögeln? Hier in Aarau habe ich mehr Lebensqualität.»

Das ist doch mal ein herzerwärmendes Credo. Sehr zu empfehlen. Und überhaupt, mehr als CHF 500'000 bis CHF 600'000 Lohnsumme sollte weltweit niemand verdienen dürfen, und auch nur dann, wenn er sie verdient hat. Und wenn nicht, dann mit einem Malus eins auf den Deckel.



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