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5. Buch abgeschlossen: «Schattenwelten» Lesebeispiel 2

Keineswegs schon definitiv ist der Haupttitel, welcher die vier neuen Erzählungen umfassen sollte. Die Rede ist von einer politischen Affäre, einer skurrilen Sexualtherapie, von Szenen einer Ehe. Und schliesslich begleiten Sie einen Zeitgenossen als Besucher in den Hades 2018.

Oberholzer, der Protagonist dieser Erzählung, hat einen Drohbrief vom jungen Politikerschnösel Hans-Egon Drexler erhalten. Nun sucht er Rat bei seinen Freunden. Als erster reagiert Thalberg, ein Unternehmens-Berater. Hier ein Auschnitt aus der ersten Geschichte.


Die Drohung

Publikation Schattenwelten Nr. 2

Der erste Rückruf kam von Thalberg etwa zehn Minuten später. Oberholzer hatte still gewettet, dass Artmann sich als Erster melden würde. Wie man sich doch immer wieder in Menschen täuschen konnte. Musste man sich merken. Relativiert die Vorurteile.

«Thalberg hier. Das ist eine äusserst unangenehme Geschichte. Und delikat obendrein.»

«Beschissen wäre angemessener.»

Thalberg ignorierte den Einwand. Fäkalsprache war ihm zuwider, wenn auch nur in der Öffentlichkeit, wo Imagepflege erforderlich war.

«Willst du trotzdem einen Rat von mir?»

«Nein, Wurst mit Senf tut’s auch.»

«Dijon oder Honig?»

«Wenn’s geht, grobkörnig.»

«Sehr wohl, Euer Gnaden. Jetzt aber ernsthaft meine Empfehlung ohne Senf: Unternimm vorläufig gar nichts.  Vor allem lass deine Artillerie im Zeughaus. Spar die Granaten für später. Wie sagte Graf Stauffenberg sinngemäss? Der Narr macht Krieg. Das musst du nicht.»

«Du meinst, ich soll das aussitzen?»

«Ja, System Chefarzt Urologie.»

«Aha. Und was empfiehlt der Herr Doktor?»

«Ganz einfach. Stillsitzen und ablaufen lassen. Die meisten Probleme lösen sich von selbst. Oder ausstehen, ganz nach deinem Belieben. Und noch was: Der gute Mann irrt sich, wenn er den Art. 28 ZGB ins Gefecht führt.»

«Hör ich gerne, aber warum?»

«Weil er kein Recht auf das geschützte Privatbild oder irgendwelche Satireschon-zeiten in seinem politischen Revier hat. Zudem musst du wissen, der war drei Jahre lang Co-Präsident der Jungdebutanten-Abteilung einer politischen Partei mit Links-drall gewesen.»

«Das auch, und ein ziemlich provokatives Arschloch geworden.»

«Ja gut, man könnte geneigt sein, das so zu sehen, muss es aber nicht unbedingt sagen. Andererseits, wer in seiner Jugend nicht revoltiert, mit dem ist eh kein Kranz zu winden, geschweige denn zu gewinnen. Also, du calme, mon vieux!

«Aber sicher, ich brauch‘ kein Valium.»

«Das fehlte noch. Und Drexler ist nach wie vor politisch und damit öffentlich aktiv.»

«Ah ja, als grüner Jugendseelsorger?»

«Und Bergprediger des Wassermannzeitaltes. Aber bitte, ich habe das rasch nachgeprüft. Der ist jetzt politischer Sekretär im Zentralkomitee seiner Mutterpartei geworden. Und der hat auch schon mal an Kantonsratswahlen teilgenommen. Es wird dich freuen zu hören, dass es für den Kandidaten ein wahrer Grosserfolg war. Platz 12 der Nichtgewählten. Wie auch immer man ihn beneidet und beurteilt, eines ist geklärt: Es besteht ein öffentliches Interesse an seinen Schandtaten und faulen Früchten, an denen wir ihn erkennen werden.» ...


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Querbeet vom 29. März 2018

Dialogkiller an der Fischtheke
Wenn Sie jetzt einen Spätzünder zu Abstimmungs- und Wahl-ergebnissen von mir erwarten, also ich muss Sie enttäuschen. Da helfen jetzt weder «Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen» (BWV 12) noch gross- und kleinrätliche Epiloge weiter: Vox populi, vox Dei. Alles klar?

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21. April 2024

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