Neue Publikationen

5. Buch abgeschlossen
«Schattenwelten»

Noch immer ist er nicht definitiv, der Haupttitel, welcher die vier neuen Erzählungen umfassen sollte. Zu lesen sein wird über eine politische Affäre um eine Drohung, eine an die Wand gefahrene Sexualtherapie, über Szenen einer Ehe mit Peter F. Neumann und schliesslich ein Besuch im Hades des Jahres 2018.

Um Sie einzustimmen und einzuführen in das Weltbild einer Sexualtherapeutin, hier gleich der Anfang der zweiten Erzählung. 


Publikation Schattenwelten

Wem gehört der P...?

Nach einem letzten Kontrollblick auf die mager ausgefallene Teilnehmerliste memoriert die Sexualtherapeutin Dagmar Schnorfeld-Rablatzky noch einmal die Namen und das Alter der Seminarbesucher: Berta (48) und Bernhard (Benny) Bimsstein (52), Nathalie (44) und Arnold (Noldy) Nagler (42), Petra (60) und Paul Poppler (62), Regula (51) und Rudolf Rammer (66). Seltsame Doppelnamen ist sie gewohnt. Sich jetzt noch Gedanken zu machen, dafür ist es zu spät.

Entschlossen marschiert sie ins Foyer, wo ihre Wochenendgäste etwas verlegen herumstehen und auf sie warten. Sie geht auf sie zu, lächelt professionell, obligate Begrüssung mit Händedruck, und bittet sie dann, im Seminarraum Platz zu nehmen. Dann legt sie los.

«Guten Morgen meine Damen und Herren. Schön, dass Sie alle gekommen sind. Ich begrüsse Sie herzlich zu unserem Wochend-Seminar «Mehr Freude im Bett». Ich denke es wäre gut, wenn Sie sich kurz vorstellen und erklären würden, warum Sie hier sind, also ich meine, was sie von diesem Seminar und von mir erwarten.»

Wie immer, klemmt diese erst Phase. Die Bimssteins wollen sich überraschen lassen, die Naglers hätten von ihr gerne ein paar eher medizinische Ratschläge, Paul Poppler erwartet Vorschläge zu Belebung der Libido, ein Votum, das seine Frau mit einer beachtlich missgelaunten Schnute quittiert, und die Rammers sind aus nicht näher bestimmten Interessen hier.

«Und auf Empfehlung von Freunden», fügt Rudolf Rammer lachend hinzu.

Alles in allem, denkt die Schnorfeld verärgert, sehr unergiebige Antworten. Sie verspricht dennoch, im Verlaufe des Seminars auf die Wünsche und vieles andere eingehen zu können, bittet aber im gleichen Aufwisch um aktive Teilnahme, obschon Sie nicht genau weiss, was eine inaktive Teilnahme sein soll.

«Also erst mal herzlichen Dank für Ihre Offenheit. Damit lässt sich sicher etwas gestalten», lügt sie unverfroren, schaut in die Runde und denkt an verlorenen Hopfen und Malz und die bittere Vergeblichkeit unerfüllter Lebenswünsche.

Sie ruft sich zur Ordnung, rafft sich unsichtbar seufzend auf und sagt mit hoffentlich freundlich gewinnendem Ausdruck in der Stimme:

«Eines weiss ich aus langjähriger Erfahrung zahlreicher Kurse. Ich kann Ihnen lehrreiche, aber sicher auch genussvolle Stunden versprechen, wenn Sie bereit sind, sich zu öffnen, zu öffnen für neue Horizonte Ihres Gefühlslebens. Darf ich Ihnen dazu versichern, dass andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zahllosen (24 waren es insgesamt, dachte sie kurz und wenig begeistert.) Dankesbriefen bestätigt haben, wie sehr ihr Sexualalleben aufgeblüht, ja in vielen Fällen sogar explodiert sei. Machen Sie sich also auf neue eindringliche Erfahrungen gefasst. Lassen Sie mich gleich zum Hauptpunkt unseres Kurses kommen und Ihnen die alles entscheidende Fragen stellen.»

Hier pflegt sie eine Pause einzulegen, Spannungsaufbau, Neugier wecken und mit Ungewohntem überraschen.

«Nämlich … wem gehört der Penis?»
Keine Reaktion. Oder doch? Von hinten laut ein Mann:

«Ääh …was?!»

«Bitte bleiben Sie jetzt ganz gelassen. Erschrecken Sie bitte nicht, wenn ich Sie noch einmal frage: Wem gehört der Penis? Denn, wenn Sie ein erfülltes Sexualleben haben wollen, dann ist diese Frage nun mal geradezu elementar. Wem gehört er? Nur Ihnen, meine Herren? Ist das wirklich so? Also bitte, Sie wollen doch alle ein besseres Sexualleben? Sonst wären Sie doch gar nicht hier. Und weil das so ist, sollten Sie zuerst einmal diese Frage beantworten wollen.»

Die blauäugige Paar- und Sexualberaterin Dagmar Schnorfeld-Rablatzky schaut mit einem kunstvollen aber gefrorenen Lächeln herausfordernd in die Runde. ...


Kommentare (1)

Emmanuel Silberstein am 21.05.2018 08:17

Das kann ja heiter werden mit dieser Schnorfeld-Rablatzky. Den Typ Beraterinnen kenne ich. Bin echt gespannt auf das Buch.

Publikationen im

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Querbeet vom 29. März 2018

Dialogkiller an der Fischtheke
Wenn Sie jetzt einen Spätzünder zu Abstimmungs- und Wahl-ergebnissen von mir erwarten, also ich muss Sie enttäuschen. Da helfen jetzt weder «Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen» (BWV 12) noch gross- und kleinrätliche Epiloge weiter: Vox populi, vox Dei. Alles klar?

Wenn Sie mögen, können Sie die Fortsetzung im PDF-Dokument lesen.

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Das vierte Buch:
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«Essays und Aphorismen II»
Das neue Buch ist da.

17. April 2024

Gestern hat der Verlag gemeldet, das Buch sei gedruckt und könne ausgeliefert, angeboten und verkauft werden. Für sowas sei Zaster kein Laster.
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