Kritik

«Oh my God!» Nichts zu kritisieren.

Welches ist der worst case für den Kritiker? Wenn’s ums Verwürgen nichts zu kritisieren gibt. Nicht einmal an Pedro Lenz oder an unseren Parteien. Sie tun ihr Bestes.

Der literarische Torhüter Pedro Lenz hat's zwar trotzdem getan, und unsere Alltagssprache analysiert. Zum Beispiel das modische «Oh my God!» für jede Verlegenheits-Gelegenheit, («Oh my God! mein Fussball hat einen Platten!») wo doch diese Redewendung eigentlich nur zu zweit im Bett lustvollen Freuden Ausdruck verleihen sollte. Dennoch: Der Schmetterlingstänzer und Restaurateur aus Olten hat ein zentrales Problem unserer verbalen Kümmernisse in eine gefällige Ausdrucksform gegossen. Wozu ihn also dafür kritisieren?

Oder soll
jetzt der Kritiker die beiden Koreaner dafür tadeln, dass sie sich die Hände reichen, einander mal kurz auf ihr Territorium bitten und bereits die Reduktion ihrer Waffenarsenale und einen Friedenschluss andenken? Die kritischen Elemente zeigen sich noch früh genug.

Und müsste er dann nicht auch den Bundesrat mit dem Doppelnamen dafür rügen, dass er vom Rücktrittsgedanken nun zur Tat wechselt? Warum denn auch? Wir werden seine Stakkato-Rhetorik schmerzlich vermissen, dies im Gegensatz zur Justizministerin, falls sie sich's auch überlegen würde.

U
nd warum sollten wir uns nicht freuen, wenn uns die Blocher-Dynastie in der Politik erhalten bleibt? Sie sind nicht die Einzigen, die permanent überbewertet werden.

Auch Cédric Wermuth immunisiert sich erfolgreich gegen Kritik. Lassen wir ihm doch tolerant den Glauben an Marx & Cie. Schenken wir ihm die Gewissheit, dass sein Sozialismus und seine Revolution Zukunft haben werden, nämlich wieder eine nächste Revolution notwendig machen zu müssen und so ad libitum.


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